Deutschland sichert Nigeria im Kampf gegen Boko Haram Unterstützung zu

Symbolbild: Trauer um Opfer
Symbolbild: Trauer um OpferAPA/EPA/AHMED JALLANZO
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Bei den Angriffen der Islamisten im Bundesstaat Borno wurden mindestens 30 Menschen getötet.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat  der nigerianischen Regierung nach den jüngsten Anschlägen die Unterstützung der Bundesregierung zugesagt. "Wir verurteilen den Terror von Boko Haram in Nigeria mit aller Schärfe", erklärte Steinmeier am Donnerstag in Berlin.

Er habe der nigerianischen Regierung "nachdrücklich versichert, dass Deutschland Nigeria beim Kampf gegen Boko Haram unterstützen wird". Unter anderem solle die Zusammenarbeit im Sicherheits- und Polizeisektor ausgebaut werden. Zudem wolle die Bundesregierung die Dörfer der Mädchen unterstützen, die im April von Boko Haram entführt worden sind.

Überfall auf vier Dörfer

Die Islamistengruppe Boko Haram soll im Nordosten Nigerias erneut dutzende Menschen getötet haben. Wie Dorfbewohner und ein örtlicher Abgeordneter am Mittwoch berichteten, überfielen schwer bewaffnete Männer in Militäruniformen und Geländewagen am Dienstagabend vier Dörfer im Bundesstaat Borno. Viele Einwohner seien über die nahe gelegene Grenze ins Nachbarland Kamerun geflohen.

Der Parlamentsabgeordnete Peter Biye sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Islamistengruppe Boko Haram habe in mindestens sieben Dörfern der Region ihre Fahne gehisst und "eine Vielzahl von Menschen getötet", Sicherheitskräfte sprechen von bis zu 30. Armeeflugzeuge hätten Stellungen der Gruppe bombardiert, am Boden seien Soldaten zum Kampf gegen die Islamisten aufmarschiert.

Ein Bewohner des mehrheitlich muslimischen Dorfs Goshe berichtete nach seiner Flucht, Boko-Haram-Kämpfer hätten das Dorf mit seinen 300 Häusern und mehreren Moscheen vollständig zerstört. Es habe "mindestens hundert Tote" gegeben. Im christlich geprägten Dorf Attagara wurden einem anderen Flüchtling zufolge Häuser und Kirchen niedergebrannt und ebenfalls dutzende Menschen getötet.

(APA/AFP)

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