Ex-NSA-Größe: "Deutschland bräuchte einen eigenen Snowden"

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Der US-Geheimdienstexperte Thomas Drake hofft auf "einen BND-Insider, der mal auspackt".

Der deutsche Bundesnachrichtendienst weiß nach Überzeugung des US-Geheimdienstexperten Thomas Drake wesentlich mehr über die Aktivitäten der amerikanischen Dienste als seine Führung zugibt. "Deutschland bräuchte einen eigenen Snowden - einen BND-Insider, der mal auspackt", sagte der frühere NSA-Mitarbeiter der "Berliner Zeitung" (Dienstag).

Drake hatte selbst zur Führungsebene der National Security Agency gehört, ehe er 2001 ausstieg. Dem Bericht zufolge ist er als einer der ersten Zeugen in den Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Spähaffäre geladen.

Den Informanten Edward Snowden, der die massenhafte NSA-Überwachung öffentlich gemacht hatte, warnte Drake davor, in die USA zurückzukehren und sich dort den Behörden zu stellen. "Er würde keinen fairen Prozess kriegen, sondern vor einem Scheingericht landen", sagte er der Zeitung.

(APA/dpa)

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