Mit dem Antritt Anfang September soll ein einmonatiges Vakuum im Mailänder Opernhaus vermieden werden. Die Scala genehmigte am Dienstag Pereiras Programm für die Saison 2014/2015.
Alexander Pereira soll bereits Anfang September, vier Wochen früher als geplant, seinen Posten als Scala-Intendant übernehmen. Damit könnte ein einmonatiges Vakuum im Mailänder Opernhaus vermieden werden, da der noch amtierende Intendant Stephane Lissner am 30. August die Scala verlassen wird, um die Opera de Paris zu leiten.
Über eine Vorverlegung von Pereiras Mandatsbeginn diskutierte der Scala-Aufsichtsrat bei einer Sitzung in Mailand am Dienstag. "Pereira ist sich im Klaren, dass man ein Schiff nicht ohne Kapitän lassen kann. Er ist bereit, früher zu beginnen", sagte der Präsident der Provinz Mailand, Guido Podesta, der zu den Scala-Aufsichtsratsmitgliedern zählt, nach Angaben italienischer Medien.
Podesta berichtete, dass die Scala 2014 mit einer ausgeglichenen Bilanz abschließen werde, obwohl die Regierung in Rom die Subventionen für das Opernhaus in diesem Jahr um 1,5 Millionen Euro reduziert hat. Der Aufsichtsrat befasste sich auch mit der Planung der kommenden Saison, dessen Programm voraussichtlich am kommenden Dienstag (17. Juni) vorgestellt wird.
17 Opernaufführungen geplant
Der Aufsichtsrat der Scala genehmigte am Dienstag Pereiras Programm für die Saison 2014/15. 17 verschiedene Opernaufführungen und sieben Ballette sind in der kommenden Saison geplant. Insgesamt wird der Vorhang 270 Mal aufgehen. Geplant ist auch die Aufführung der Mozart-Oper "Lucio Silla", die Pereira von den Salzburger Festspielen erworben hatte. Die anderen Salzburger Opern sollen in der darauffolgenden Saison aufgeführt werden.
Die kommende Spielzeit ist für die Scala besonders wichtig, da im kommenden Jahr die Weltexpo in Mailand geplant ist, die Millionen von Besuchern in die lombardische Hauptstadt locken wird. Wegen der Expo, die vom 1. Mai bis 31. Oktober 2015 stattfindet, soll die Scala jeden Abend Aufführungen für die 20 Millionen Besucher, die in der lombardischen Hauptstadt erwartet werden, anbieten.
Mitte Mai hatte der Scala-Aufsichtsrat beschlossen, Pereiras Vertrag von sechs Jahren auf 15 Monate zu verkürzen. Damit zog der Aufsichtsrat die Konsequenzen eines umstrittenen Opernkaufs von den Salzburger Festspielen, wegen dem Pereira ins Kreuzfeuer der Kritik geraten war.
(APA)