Auch ein Angeklagter fehlte in Wiener Neustadt, der Mann wurde in Wien verhaftet.
Nach 18 Tagen Verhandlungspause hat am Mittwoch die Fortsetzung des Schlepper-Prozesses gegen acht Asylwerber aus Afghanistan, Pakistan und Indien am Landesgericht Wiener Neustadt nur kurz gedauert. Die meisten geladenen Zeugen waren nicht erschienen. "Das war nicht voraussehbar", meinte Richterin Petra Harbich.
Den Angeklagten, darunter ehemalige Servitenkloster-Flüchtlinge, wird vorgeworfen, im Rahmen einer kriminellen Vereinigung Landsleuten bei der illegalen Ein- bzw. Durchreise durch Österreich geholfen zu haben. In dem Mitte März gestarteten Verfahren sollten heute mehrere Zeugen zu angebotenen Mitfahrgelegenheiten nach Deutschland aussagen.
Es fanden sich aber lediglich zwei Frauen ein, die Asylwerber in ihren Autos mit nach Deutschland genommen hatten. Viel zur Sache brachten die Aussagen allerdings nicht. Eine junge Frau hatte einen Mann, dessen Nationalität sie allerdings nicht eruieren konnte, für 30 Euro nach Nürnberg chauffiert. "Er hat recht hilflos geschaut, Gesprächsstoff gab es keinen", erinnerte sie sich. Vermittelt haben dürfte die Mitfahrgelegenheit einer der Angeklagten.
Die zweite Zeugin, die einen Asylwerber nach Stuttgart mitgenommen hatte, wusste auch nicht viel mehr zu berichten: "Ich habe ihm ein Keks angeboten und ihn einmal gefragt, ob er aufs Klo muss, aber es kam gar keine Antwort."
Auch ein Angeklagter fehlte am Mittwoch im Prozess. Man erfuhr, dass er in Wien verhaftet worden ist, Näheres war zunächst nicht bekannt.
Die - vorerst bis 26. Juni ausgeschriebene - Verhandlung wird am Donnerstag (12. Juni) fortgesetzt. Als Zeugen geladen sind in der Causa ermittelnde Polizeibeamte.
(APA)