In dem umstrittenen Schwerwasserreaktor soll laut Teheran nur ein zehntel der urpsprünglich geplanten Menge Plutonium produziert werden. Arak ist einer der zentralen Punkte im Atomstreit.
Der Iran ist offenbar bereit, in dem umstrittenen Schwerwasserreaktor bei Arak erheblich weniger Plutonium produzieren als ursprünglich geplant: Statt zehn Kilogramm Plutonium werde es weniger als ein Kilogramm sein, sagte der iranische Vizepräsident und Chef des Atomprogramms Ali Akbar Salehi am Donnerstag nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA. Der Reaktor werde umgebaut. Für eine Atombombe wären laut Experten acht Kilogramm notwendig.
Der Schwerwasserreaktor Arak in Zentraliran gehört zu den wichtigsten Streitpunkten bei den Atomverhandlungen zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten sowie Deutschland. Der Westen fordert, dass der Iran die Anlage schließt oder zu einem Leichtwasserreaktor umbaut. Damit soll verhindert werden, dass Plutonium für den Bau einer Atombombe genutzt wird.
Für die Führung in Teheran ist diese Forderung inakzeptabel. Sie will den Schwerwasserreaktor behalten, allerdings in abgespeckter Form, was nun als Kompromissangebot auf dem Tisch liegt. Um mit dem in Arak anfallenden Plutonium Atombomben herzustellen, wäre auch eine Wiederaufbereitungsanlage notwendig, die der Iran nach derzeitigem Kenntnisstand nicht hat.
Kein Durchbruch bei Uran-Anreicherung
Der Iran führt seit Montag bilaterale Gespräche mit den USA, Russland, Frankreich und Deutschland zur Vorbereitung der nächsten Atomverhandlungen mit der 5+1 Gruppe am Montag in Wien. Ziel der Staatengemeinschaft ist es, sicherzustellen, dass das iranische Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Denn an einem nuklear bewaffneten Iran haben auch Russland und China kein Interesse. Teheran wiederum will durch die Verhandlungen eine Aufhebung der Sanktionen, die seit Jahren die Wirtschaft des Landes einschnüren.
Der Hauptstreitpunkt in den Verhandlungen bleibt indes das Programm zur Urananreicherung (der zweite Weg zur Atombombe neben Plutonium). Hier bestehen immer noch gröbere Differenzen, und es ist äußerst unsicher, ob diese bis zur an sich gesetzten Frist (20. Juli) überbrückt werden können.Teheran hat bereits eine sechstmonatige Verlängerung ins Gespräch gebracht. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius sagte unlängst, in Sachen Uran-Anreicherung gebe es bei den Gesprächen noch immer eine undurchdringliche Wand.
(APA/DPA/Reuters/Red.)