Immer mehr Frauen arbeiten

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Die Frauenerwerbsquote kletterte im ersten Quartal auf 67,2 Prozent. Gleichzeitig stieg auch die Teilzeitarbeit erneut - zulasten der Vollzeitstellen.

Wien. Immer mehr Frauen in Österreich gehen einer Erwerbsarbeit nach: Die Erwerbstätigenquote der Frauen lag im ersten Quartal bei 67,2 Prozent – gegenüber 66,7 Prozent im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Zum Vergleich: Im EU-Durchschnitt betrug der Anteil der Frauenerwerbstätigkeit im Vorjahr 62,5 Prozent. Besonders hoch war er in Schweden (77,2 Prozent) und in Dänemark (72,4 Prozent). Auch in Deutschland gingen voriges Jahr 72,3 Prozent der Frauen einer Erwerbsarbeit nach.

Mit der steigenden Erwerbstätigkeit von Frauen geht auch ein Zuwachs von Teilzeitarbeit einher. In Österreich setzte sich im ersten Quartal ein langjähriger Trend fort: Vollzeitstellen werden zunehmend durch Teilzeitstellen ersetzt. Der Anteil der Beschäftigten in Teilzeitjobs erhöhte sich um 74.600, während die Zahl der Vollzeitarbeitenden um 44.100 Personen im Vorjahresvergleich zurückging. Das Plus bei den Teilzeitstellen betraf zu rund 60 Prozent Frauen und zu 40 Prozent Männer.

Teilzeit bleibt damit mit großem Vorsprung ein weibliches Phänomen. Fast jede zweite Frau in Österreich, die arbeitet, tut das in einem Teilzeitjob. Im Zeitraum Jänner bis März waren das in absoluten Zahlen durchschnittlich 914.700 Frauen. Die Teilzeitarbeit legt zwar auch unter Männern zu, jedoch auf sehr niedrigem Niveau: Im ersten Quartal zählte die Statistik Austria 247.000 männliche Teilzeitbeschäftigte. Das sind 11,3 Prozent der arbeitenden Männer. Im ersten Quartal 2013 waren es noch 9,9 Prozent, so die Daten.

Die Statistik Austria verwendet für ihre Erhebung jene Daten, mit der auch die EU-Statistikbehörde Eurostat den Arbeitsmarkt durchmisst. Dazu werden Menschen telefonisch befragt, und man gilt als erwerbstätig, sobald in der Referenzwoche zumindest eine Stunde gearbeitet wurde. Aber auch dann, wenn man wegen Urlaubs oder Krankheit nicht gearbeitet hat, in der Regel aber einer Beschäftigung nachgeht. Daher gelten etwa auch geringfügig Beschäftigte nicht als arbeitslos, anders als in der nationalen Arbeitsmarktstatistik.

5,4 Prozent Arbeitslosigkeit

Das erklärt den Unterschied zwischen den Arbeitslosenquoten: Laut Statistik Austria lag die Arbeitslosenquote im ersten Quartal bei lediglich 5,4 Prozent, womit Österreich im EU-Vergleich einen Spitzenwert erreicht. Laut nationaler Berechnung betrug die Arbeitslosigkeit im März über acht Prozent. In absoluten Zahlen waren im ersten Quartal 234.200 Menschen in Österreich auf Arbeitssuche. Diesen arbeitslosen Personen standen 63.300 offene Stellen gegenüber. (APA/hie)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.06.2014)

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