Senioren zwischen 66 und 75 haben in OECD-Ländern das geringste Armutsrisiko. In Österreich ging die Einkommensschere in den vergangenen Jahren immer weiter auf.
Die Schere zwischen Arm und Reich ist in der Krise weiter aufgegangen. In Österreich erlitten die ärmsten zehn Prozent der Haushalte zwischen 2007 und 2011 Einkommenseinbußen von 0,8 Prozent jährlich, während das oberste Einkommenszehntel auf einen Zuwachs von 1,3 Prozent pro Jahr kam. Das geht aus einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor.
Besonders hart traf es laut dem Bericht schlechter gestellte Griechen und Spanier, deren Haushaltseinkommen sich jährlich um etwa 13 Prozent verringerte. In vielen Ländern wurden die Unterschiede zwar durch die Steuerpolitik und durch Transferleistungen abgefedert. Dennoch stieg die Ungleichheit auch 2011 ein weiteres Stück. Im OECD-Schnitt waren die Einkommensverluste der ärmsten zehn Prozent doppelt so hoch wie die der einkommenstärksten zehn Prozent.
Vor der Krise lag das Einkommen der reichsten zehn Prozent der Bevölkerung beim 9,3-fachen des Einkommens der ärmsten zehn Prozent, im Jahr 2011 vergrößerte sich der Faktor auf 9,6. In Österreich lag dieser Faktor bei 7,1.
Auch die Verlagerung des Armutsrisikos von Alt auf Jung verfestigte sich weiter. 2011 hatten 66- bis 75-Jährige im OECD-Schnitt erstmals das niedrigste Armutsrisiko aller Altersgruppen. Es lag um 25 Prozent unter jenem der Gesamtbevölkerung. Bei jungen Menschen zwischen 18 und 25 Jahren ist das Armutsrisiko am höchsten.
(APA)