Jetzt geht das Theater-Match erst richtig los

Es ist höchste Zeit, dass Georg Springer abtritt.

Seine Beredsamkeit konnte Berge versetzen. Er war ein Anwalt der Bundestheater. Ihren Wandel hat er geprägt, die letzte Groß-Investition Anfang der 1990er-Jahre, die Ausgliederung 1999. Doch zuletzt hinterließ Bundestheater-Holding-Chef Georg Springer, etwa im TV, den Eindruck von Ancien Régime. Die umständlichen Erklärungen des Juristen und Opernfans wirkten wenig überzeugend.

Mit Springer tritt der letzte Theater-Kaiser ab, taktisch klug vor dem heute, Dienstag, beginnenden Prozess des entlassenen Burgtheater-Direktors Matthias Hartmann vor dem Arbeitsgericht. Hartmann bzw. seine Anwälte werden keinen schonen, dabei geht es nicht nur um Geld, sondern viel mehr um den Ruf des 51-Jährigen, bisher ein viel beschäftigter Regisseur.

Dass Springer geht, wird nicht zur von ihm gewünschten „Versachlichung“ der Debatte über die Bundestheater beitragen. Eher beginnt das Match jetzt erst richtig, nach der Devise „Jeder gegen jeden“. Muss Springer um seine Ansprüche bangen? Vielleicht. Wird Hartmann wieder einen Job finden? Wohl. Doch was passiert mit Ex-Burg-Geschäftsführerin Silvia Stantejsky? Auch wie es mit der Burg weitergeht, ist unklar.

barbara.petsch@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.06.2014)


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