Die Schwester von König Felipe VI. soll an den unsauberen Machenschaften ihres Mannes Inaki Urdangarin beteiligt gewesen zu sein.
Der Putz am Image des spanischen Königshauses bröselt weiter ab. Ein spanischer Ermittlungsrichter hat den Weg für einen Korruptionsprozess gegen Infantin Cristina freigemacht. Richter Jose Castro entschied am Mittwoch, dass die Schwester von König Felipe VI. und ihr Ehemann Inaki Urdangarin sich wegen Betrugs- und Geldwäschevorwürfen vor Gericht verantworten müssten, wie das Gericht in Palma de Mallorca mitteilte.
Die 49-Jährige und ihr Mann sowie weitere Verdächtige können die Entscheidung anfechten. Der für Korruptionsbekämpfung zuständige Staatsanwalt hatte sich bisher gegen eine Anklage der Tochter des ehemaligen Königs Juan Carlos ausgesprochen.
Geldwäsche und eine schwache Hüfte
Ermittlungsrichter Castro verdächtigt sie dagegen der Geldwäsche und des Steuerbetrugs und hatte sie im Februar dazu befragt. Er wirft der 49-Jährigen vor, mit ihrem Ehemann Inaki Urdangarin zusammengearbeitet zu haben. Dieser soll über eine gemeinnützige Stiftung sechs Millionen Euro aus der Staatskasse veruntreut haben, anschließend soll er die Mittel in der Firma Aizoon gewaschen haben.
In den vergangenen Jahren litt die Popularität des spanischen Königshauses stark unter Seitensprüngen, Ehekrisen und anderen Fehltritten. So begab sich König Juan Carlos 2012 mitten in der Wirtschaftskrise auf eine Luxus-Safari nach Botswana, die nur aufflog, weil er sich beim Elefantenschißen an der Hüfte verletzte und ins Krankenhaus musste. Kurz darauf untersuchte die Justiz, ob Juan Carlos das von seinem Vater geerbte Vermögen von 375 Millionen Pesetas (2,4 Millionen Euro) - über die Schweiz - am Fiskus vorbeigeschleust haben könnte. Außerdem stünde sowohl seine, als auch die Ehe seines Sohnes Felipe auf schwachen Beinen, hieß es immer wieder.
(APA/AFP/sh.)