Nach Gabalier will IG Autoren Hymne ändern

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Gerhard Ruiss, Vorsitzender der IG Autoren, hat Verständnis für die maskuline Form der Bundeshymne.

Wien. Es solle sich niemand wundern, „wenn aus vielerlei anderen Gründen als aus mangelnder Sensibilität oder Gegnerschaft zur Geschlechterdemokratie zahlreiche Gründe existieren, warum die Bundeshymne da und dort in ihrer originalen maskulinen Form gesungen wird“. So unterstützt Gerhard Ruiss, Vorsitzender der IG Autoren, indirekt Andreas Gabalier.

Der Sänger hat beim Grand Prix in Spielberg die Hymne mit altem Text („Heimat bist du großer Söhne“) unter Weglassung der Bezugnahme auf „große Töchter“ vorgetragen. Für Ruiss stellt die Änderung der dritten Strophe – „Einig lass in Jubelchören“ statt „Einig lass in Brüderchören“, einen „schwerwiegenden Eingriff in die Republiksgeschichte“ dar, der unbedingt durch Wiederherstellung der alten Fassung korrigiert gehöre. Der Text von Paula von Preradović ziele nicht auf Herstellung der Geschlechtergerechtigkeit, sondern die Wiederherstellung der Republik Österreich ab.

Gabalier bleibt dabei, die in der Volksschule gelernte Version zu singen. Die Betreiberin der Änderung, Ex-Ministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP), konterte ihm im ORF: „Ich gehe davon aus, dass Sie in die Windeln gemacht haben und dass Sie das jetzt nicht mehr tun.“ (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.06.2014)

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Seit Jänner 2012, also doch schon seit einiger Zeit, gilt in Österreich die neue Bundeshymne. Seit Jänner 2012 werden nicht nur die großen Söhne, sondern auch die großen Töchter besungen.

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