Bei Angriffen auf Kirchen während der Sonntagsmesse wurden mindestens 50 Menschen getötet. Die Täter dürften Mitglieder der Terrorsekte Boko Haram sein.
Bei Bombenanschlägen auf Sonntagsmessen in vier Dörfern im Nordosten Nigerias sind nach offiziellen Angaben mindestens 50 Menschen getötet worden. "Bisher wurden 54 Tote gezählt", sagte ein Regierungsvertreter des Staates Borno am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Laut Augenzeugen griffen mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Sekte Boko Haram am Sonntag Gottesdienste in vier Dörfern an.
Demnach warfen die Extremisten Bomben in die Kirchen und schossen auf die Christen. Die betroffenen Dörfer liegen unweit der Stadt Chibok, aus der Boko Haram im April fast 300 Schülerinnen entführte. Verantwortliche aus der Stadt warfen den nigerianischen Streitkräften vor, bei den jüngsten Attacken nicht eingegriffen zu haben. Das Militär habe "nicht mal versucht", in die Dörfer zu gelangen, sagte ein örtlicher Anführer. Dies wies ein Sprecher der Zentralregierung zurück. Er habe "verlässliche Informationen", wonach Soldaten und Luftwaffe vor Ort gewesen seien. "Vielleicht sind sie ein bisschen spät gekommen, aber letztendlich sind sie eingetroffen", sagte Mike Omeri.
Boko Haram kämpft für einen islamischen Gottesstaat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias und verübt seit 2009 immer wieder Anschläge auf Nigerias Polizei, Armee und Behörden, aber auch auf Kirchen, Schulen und Bars. Allein in diesem Jahr wurden schon mindestens 2.500 Menschen bei Angriffen der Gruppe getötet.
(APA)