Auch Millionen älterer GM-Limousinen müssen in Werkstatt

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Erneut machen die Zündschlössser bei Wagen der Marken Chevrolet, Oldsmobile und Pontiac Probleme. Bei sieben Unfällen gab es drei Tote.

Die Rückruf-Welle von General Motors nimmt immer drastischere Ausmaße an. Am gleichen Tag, an dem die Opel-Mutter die Entschädigung von Unfallopfern ankündigte, startete sie sechs neue Rückrufe. Auch dieses Mal machen wieder Zündschlösser Probleme. Es gab Tote.

Bei 7,6 Millionen älteren Limousinen der Marken Chevrolet, Oldsmobile und Pontiac kann sich der Zündschlüssel ungewollt verstellen. Ein ähnliches Problem haben weltweit 616.000 neuere Chevrolet-Karossen. Bei sieben Unfällen mit den älteren Limousinen starben nach Firmenangaben drei Menschen und acht wurden verletzt. Es sei aber noch nicht abschließend geklärt, ob der Defekt zu den Unfällen geführt habe, teilte die Opel-Mutter am Montag in Detroit mit.

Auch Probleme mit Elektronik

"Unsere Kunden verdienen mehr als das, was wir ihnen mit diesen Wagen geboten haben", erklärte Firmenchefin Mary Barra zu den neuerlichen Rückrufen. Insgesamt waren es sechs Stück an der Zahl, die weltweit 8,4 Millionen Fahrzeuge der Modelljahre 1997 bis 2014 betreffen. Opel-Modelle waren nicht darunter, allerdings der Saab-SUV 9-7X.

Neben den Zündschlössern macht in der neuerlichen Rückruf-Welle vor allem die Elektronik Probleme. "Wenn uns irgendein anderes Problem bekannt wird, werden wir angemessen und ohne Zögern handeln", versprach Barra. Sie versucht auf diese Weise, das Vertrauen der Kunden in den Hersteller zu bewahren. Bis zuletzt waren die Verkäufe im besonders betroffenen US-Markt sogar gestiegen.

2,5 Mrd. Dollar für Reparaturen

Die seit Jahresbeginn amtierende Konzernchefin lässt nach dem Bekanntwerden der Schlampereien bei den Kompaktwagen systematisch nach Fehlern fahnden. Seit Jahresbeginn hat der Konzern Rückrufe angestoßen, die grob gerechnet 29 Millionen Autos umfassen. Das sind etwa drei Jahresproduktionen.

Die Kosten für die Reparaturen steigen durch die jüngsten Rückrufe um weitere 500 Millionen Dollar auf insgesamt rund 2,5 Mrd. Dollar (1,83 Mrd. Euro) seit Jahresbeginn. Der Konzern hatte wegen des verschleppten Rückrufs überdies eine Strafe von 35 Mio. Dollar an die Verkehrssicherheitsbehörde zahlen müssen. Oben drauf kommen die Auszahlungen durch den Entschädigungsfonds.

Es laufen bereits eine ganze Reihe von Schadenersatz-Klagen von Unfallopfern gegen das Unternehmen, doch deren Ausgang ist ungewiss. Rein rechtlich könnte es sein, das die heutige GM wegen der Insolvenz 2009 für die älteren Unfälle gar nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann. Auch Autobesitzer, die eine Wertminderung ihrer Wagen sehen, klagen gegen GM.

(APA/dpa)

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