Irak-Krise schürt die Angst vor Ölpreisschock

Auch das Gold verteuert sich wieder.

Der Vormarsch islamistischer Kämpfer im Irak schürt die Furcht der Anleger vor einem Ölpreisschock. Der Börse IntercontinentalExchange (ICE) zufolge waren in der vergangenen Woche so viele Wetten auf einen steigenden Ölpreis offen wie nie zuvor. Die Zahl der entsprechenden Terminkontrakte und Optionen stieg um 18.451 auf 242.201, teilte ICE am Dienstag mit. Damit gebe es derzeit etwa sechsmal so viele sogenannte Long-Positionen wie Short-Positionen. Ein Barrel der richtungsweisenden Rohölsorte Brent aus der Nordsee kostete am Dienstag 112,45 Dollar.

Auch der Goldpreis steigt infolge der Irak-Krise: Eine Feinunze kostete am Dienstag 1332,10 Dollar, das ist der höchste Wert seit mehr als drei Monaten. In den ersten sechs Monaten hat sich das als sicherer Hafen gefragte Edelmetall um rund zehn Prozent verteuert. Experten gehen davon aus, dass die politischen Wirren und die Niedrigzinspolitik den Preis für das Edelmetall weiter nach oben treiben werden.

Indes setzte sich die Berg- und Talfahrt der Börsen auf der arabischen Halbinsel fort. Der Leitindex der Börse in Dubai lag gegen Mittag 2,6 Prozent im Plus, nachdem er zuvor um bis zu 5,4 Prozent auf ein Fünf-Monats-Tief von 3730,91 Punkten gefallen war. Die Börse in Katar machte ihre Verluste ebenfalls wett und legte sogar um 6,3 Prozent zu.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.07.2014)

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