Nato und Russland: "Duell" der Schwarzmeer-Manöver

Ein Schiff der russischen Schwarzmeerflotte auf einem Archivbild
Ein Schiff der russischen Schwarzmeerflotte auf einem ArchivbildAPA/EPA/SERGEI ILNITSKY
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Mehrere Staaten des atlantischen Bündnisses halten dieser Tage im Westen des Schwarmeers eine Übung ab. Gleichzeitig setzte Moskau ein Manöver an.

Sowohl Russland als auch mehrere NATO-Staaten haben am Freitag separate Militärmanöver im Schwarzen Meer begonnen. Das NATO-Manöver „Breeze 2014“ im westlichen Teil des Schwarzen Meeres soll bis zum 13. Juli dauern, wie das bulgarische Verteidigungsministerium mitteilte.

Wo genau das russische Manöver stattfindet, war vorerst unklar. 20 Kriegsschiffe und 20 Jagdbomber und Hubschrauber seien im Einsatz, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitag der Agentur Interfax zufolge mit. Geplant seien auch Tests von Marschflugkörpern. Bei dem vom Admiral der Schwarzmeerflotte Alexander Witko geleiteten Manöver solle die Vernichtung eines Gegners geübt werden, hieß es.

250 km von annektierter Krim entfernt

Am NATO-Manöver sind Kriegsschiffe aus Bulgarien, den USA, Griechenland, Rumänien und der Türkei beteiligt. Die Militärübungen sollen in bulgarischem Hoheitsgebiet und rund 250 Kilometer entfernt von der Halbinsel Krim stattfinden, die im März von Russland annektiert wurde. Bulgarien ist seit 2004 NATO-Mitglied.

NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen sagte dem Radiosender „Deutsche Welle“, die NATO sei „keine Bedrohung für Russland". „Ich habe zur Kenntnis genommen, dass Russland unsere Politik der offenen Tür und die Erweiterung als eine Bedrohung sieht - es ist aber keine“, sagte Rasmussen.

Russlands "Hybrid-Kriegsführung"

Das Atlantische Bündnis habe das russische Vorgehen auf der Krim und in der Ost-Ukraine nicht erwartet, führte der NATO-Generalsekretär aus. „Es war überraschend für uns, dass Russland alle fundamentalen Prinzipien des NATO-Russland-Rates brechen würde.“ In der NATO werde das Vorgehen Russlands als „Hybrid-Kriegsführung“ bezeichnet. Es sei „eine Kombination aus den bekannten und neuen Methoden".

Russland hatte die Krim nach einem umstrittenen Referendum annektiert, bei dem sich die übergroße Mehrheit der Teilnehmer für einen Beitritt zur Russischen Föderation ausgesprochen hatte. In den vergangenen Wochen brachten bewaffnete prorussische Separatisten dann auch große Gebiete im Osten der Ukraine unter ihre Kontrolle. Russland wird von westlichen Regierungen beschuldigt, die Separatisten im Kampf gegen die ukrainische Regierung zu unterstützen.

(APA/AFP/DPA)

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