Im Pflegefall klaffen Wunsch und realistische Erwartung auseinander. Ein Drittel hat Angst vor dem Heim.
Wien. Die meisten älteren Menschen wünschen sich für ihren Lebensabend eines: ihn zu Hause zu verbringen. Erst an zweiter und dritter Stelle folgt der Wunsch, diese Jahre mit dem Partner bzw. gesund zu verbringen. Das zeigt eine Studie, für die das Institut Meinungsraum im Auftrag des Familienministeriums und des Heimbetreibers Senecura kürzlich 400 Österreicher über 65 Jahren befragt hat.
Mehr als 90 Prozent von ihnen glauben demnach auch daran, dass sie ihre Wünsche für den Lebensabend in die Realität umsetzen können. Im Pflegefall klaffen Wunsch und realistische Einschätzung allerdings ziemlich auseinander: So würden 32 Prozent der Befragten am liebsten zu Hause von der Familie gepflegt werden – lediglich 20 Prozent glauben aber, dass das auch tatsächlich der Fall sein wird. Umgekehrt ist es beim Pflegeheim: Nur 19 Prozent wünschen sich das – 30 Prozent denken aber, dass sie im Fall des Falles am ehesten dort gepflegt würden. Ebenfalls knapp 30 Prozent der Befragten fürchten sich „etwas“ oder „sehr“ vor der Unterbringung in einem Heim, knapp die Hälfte allerdings „gar nicht“.
Unterstützung bei alltäglichen Dingen wie Einkauf oder Haushalt wünschen sich 37 Prozent der Befragten von ihren Kindern, nur jeder Fünfte nennt hier eine Heimhilfe oder mobile Pflege. (beba)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 05.07.2014)