Im Vakuum sind Dummheiten garantiert

Der KAV hat Probleme mit einem Machtvakuum.

Der Name des Generaldirektors lautet N.N. Sein Foto ist ein Schattenriss – und damit es auch jeder versteht, steht darunter „kein Foto“. So präsentiert sich derzeit die Führung des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV) auf der Homepage. Was für eine Organisation mit einem Jahresbudget von knapp vier Milliarden Euro, die derzeit elf Krankenhäuser sowie zehn Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser verwaltet, in denen rund 30.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, schon ein bisschen peinlich wirkt.

Vor allem dann, wenn man sich an den 4. Dezember 2013 zurückerinnert. An jenem Tag verkündete der langjährige Generaldirektor, Wilhelm Marold, dass er sich mit 31.Mai 2014 von seinem Posten zurückziehen werde. Aus dem Büro von Wiens Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely hieß es damals, dass man dank der frühzeitigen Bekanntgabe nun ausreichend Zeit habe, um die notwendigen Schritte zu planen. Nun, der 31.Mai war vor mittlerweile mehr als einem Monat.

In einer Organisation ohne Kopf ist ein Machtvakuum quasi systemimmanent. Das wiederum garantiert für Leerläufe und Dummheiten – wie zum Beispiel eine Ein-Millionen-Anlage zur Salbenherstellung, die niemand verwenden will. Vielleicht sollte die Gesundheitsstadträtin endlich Druck für eine Entscheidung machen, damit das Vakuum schnell beseitigt wird. Ausreichend Zeit dafür hätte sie ja eigentlich schon gehabt.

erich.kocina@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.07.2014)

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