Bundestheater: Reaktionen auf die Bestellung Rhombergs

Die Kultursprecher der Parlamentsparteien begrüßen die neue interimistische Leitung der Bundestheater-Holding.

Auf allgemeine Zustimmung bei den Kultursprechern der Parlamentsparteien trifft die Bestellung des ehemaligen Präsidenten der Bregenzer Festspiele, Günter Rhomberg, zum interimistischen Geschäftsführer der Bundestheater-Holding ab 1. September, die Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) heute Früh im Rahmen der Fragestunde des Nationalrats bekannt gab.

"Rhomberg ist ein exzellenter Kulturkenner und wirtschaftlich profunder Manager, der sich der Komplexität der Aufgaben in der Bundestheater-Holding voll bewusst ist", begrüßte ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter die Entscheidung. Sie erwarte von ihm vor allem auch die Wahrnehmung der Controllingfunktion der Holding.

Die Bestellung sei "der richtige Schritt. Minister Ostermayer hat - nicht zuletzt aufgrund des Drucks der Opposition - endlich erkannt, dass das Chaos in den Bundestheatern nicht von jenen Menschen beseitigt werden kann, die es angerichtet haben", erklärte Wolfgang Zinggl, Kultursprecher der Grünen. Rhomberg bringe "den unvoreingenommenen Blick von außen mit, der für den strukturellen Neuanfang in den Bundestheatern unabdingbar ist".

Auch NEOS-Kultursprecherin Beate Meinl-Reisinger begrüßt diesen Schritt ausdrücklich, monierte allerdings in einer Aussendung, dass Kulturminister Ostermayer auch in der heutigen Fragestunde immer wieder auf die Ausgliederung verwiesen habe: "Antworten bleibt er uns nach wie vor auf die Fragen schuldig, wieso im Ministerium in den letzten Jahren die zur Verfügung stehenden Informationen über die Misswirtschaft der Holding ignoriert wurden."

FPÖ-Kultursprecher Walter Rosenkranz sieht in Rhomberg einen soliden Kulturmanager und Unternehmer: "Nach dem Fiasko um Rhombergs Vorgänger Georg Springer, der sich nicht ganz so freiwillig in die Pension verabschiedet hat, wie von Minister Ostermayer dargestellt, können Rhombergs Vorarlberger Tugenden der Holding nur guttun." Trotzdem sei die FPÖ aber nach wie vor für eine organisatorische Wiedereingliederung der Bundestheater in das Ministerium.

Um die Details von Rhombergs Dienstvertrag zu erfragen, kündigte Rosenkranz eine parlamentarische Anfrage an. Indes sieht man im Ministerium "nach rechtlicher Prüfung keine Unvereinbarkeit" der künftigen Holding-Geschäftsführung mit Rhombergs Tätigkeit als Stiftungsvorstand im Theater in der Josefstadt. "Er wird diese Funktion wie bisher ehrenamtlich ausüben", so der Ostermayer-Sprecher.

(APA)

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