Gerüchte über Zahlungsprobleme einer bekannten Bankiersfamilie haben die Staatsanleihen vorübergehend ins Minus gedrückt.
Lissabon. Spekulationen um Zahlungsprobleme bei der bekannten portugiesischen Bankiersfamilie Espirito Santo haben Staatsanleihen des südeuropäischen Landes vorübergehend ins Minus gedrückt. Anleger befürchten ein Überschwappen der Krise auf andere Finanzwerte des Landes, sagte Pablo Zaragoza, Chef-Anlagestratege der Bank BBVA.
Medienberichten zufolge ermitteln die Behörden gegen die mit sieben Milliarden Euro verschuldete Firma Espirito Santo International (ESI) wegen angeblich „erheblicher Unregelmäßigkeiten". Die Aktien einer weiteren Familien-Holding, die ebenfalls unter die Lupe genommen wird, Espirito Santo Financial, brachen an der Börse in Lissabon um mehr als 15 Prozent ein. Unter verschärfter Beobachtung steht auch die Banco Espirito Santo (BES), deren größter Aktionär die gleichnamige Familie ist. Die größte börsenotierte Bank Portugals hat binnen eines Monats etwa die Hälfte ihrer Marktkapitalisierung eingebüßt. Am Donnerstag setzte die Aufsicht den Handel mit BES-Aktien aus. (Reuters)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.07.2014)