Ideenwettbewerb
Die Marke Österreich 2014

65 Kreative haben heuer wieder Sonderbriefmarken gestaltet. „Und Österreich bewegt sich doch“, lautete die Vorgabe. Die Siegermarke ist mit 5000 Euro dotiert und wird im Rahmen des Sondermarkenprogramms der Post AG 2015 produziert. >> Nikolaus Schmidt ist mit dieser Marke als Sieger aus dem Rennen gegangen. Die Idee: Der einzig verpflichtende Text auf der Marke wird selbst zum Gestaltungselement. Die Farbgebung nimmt Bezug auf die österreichische Flagge und die Visualisierung der einzelnen Buchstaben/Ziffern erzeugt eine eigene Dynamik. Der Inhalt wird von manchen Betrachtern schneller wahrgenommen werden, von anderen langsamer, oder vielleicht auch gar nicht. Er regt in jedem Fall zu einer intensiven Auseinandersetzung an, die als Anreiz für einen positiven gesellschaftlichen Wandel dienen könnte. Nikolaus Schmidt ist als Grafik-Designer in Wien tätig. Seine Schwerpunkte sind Kreation, Produktion und Typografie. www.nikolausschmidt.com Es folgt eine Auswahl der Einreichungen:
Nikolaus Schmidt

Die Gestalter: 2007 wurde Schrägstrich Kommunikationsdesign, damalsnoch unter einem anderen Namen, gegründet. Seither hat das Wiener Designbüro über 400 Projekte – von Logo-Entwicklungen überKataloge, Bücher und Online-Medien bis hin zu kompletten Kampagnen– realisiert. Ein kleines, interdisziplinär arbeitendes Team rund umEigentümer Markus Zahradnik setzt Ideen Zielgruppen-adäquat auf allenKanälen um.Die Idee: Es gibt immer eine Ausrede um Dinge nicht zu machen oderzu verschieben. Der Schrägstrich, der per Definition zur „Angabe mehrerer(alternativer) Möglichkeiten“ dient, verwandelt in diesem Entwurfdas abwartende „Maybe later, not now.“ in den Appell „be now.“. DerSchrägstrich verdeutlicht, dass es an uns selbst liegt, die Ausreden beiseitezu schieben und die Möglichkeiten zu nutzen – sprich sich zu entscheiden.
Gestalter: Schrägstrich

Die Gestalter: Agnes Neubauer und Magdalena Peer sind zwei jungeambitionierte Grafikdesignerinnen in Ausbildung. Seit Herbst 2013 besuchensie das Kolleg für Grafik- und Kommunikationsdesign in Linz. DieKaffee- und Denkpausen haben den Grundstein für ihr gemeinsameskreatives Arbeiten gelegt. Magdalena besuchte zuvor die Glasfachschulein Kramsach und besticht mit ihren schnellen Skizzen. Agnes beschäftigtsich zurzeit intensiver mit Typografie und Collagen.Beide wohnen und leben in Linz – ein idealer Ort für junge Kreative.Die Idee: Große Schritte bringen uns schnell voran, aber kleine Schrittebringen uns oft weiter. Um etwas zu bewegen, fängt man mit kleinenIdeen an, woraus dann Großes wachsen kann. Die Hände vieler Menschenwerden gebraucht, damit auch kleine Gedanken großes Bewegenkönnen. Und Österreich bewegt sich doch auf allen Ebenen mit kleinenSchritten zu großen Zielen.
Agnes Neubauer und Magdalena Peer

Der Gestalter: Christof Nardin, Gestalter und Art Director, leitet seit2007 das Bueronardin. Davor studierte er Informationsdesign an derSfG Ravensburg und Grafikdesign an der Universität für angewandteKunst Wien und arbeitete bei Fons Hickmann m23 in Berlin. Er gewannzahlreiche Auszeichnungen, darunter Type Directors Club New York, ArtDirectors Club Deutschland, IF Design Award und Red Dot Award undwurde mehrfach für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschlandnominiert. Er lebt und arbeitet in Wien, São Paulo und überall.Die Idee: Dem Österreicher wird ja gerne eine Tendenz zur Borniertheitnachgesagt – man denke nur an das omnipräsente »Vorsicht, bissigerHund«. Dem steht zugleich die Beobachtung einer zunehmendensozialen Auffächerung und kulturellen Öffnung des Landes entgegen!Diese wird im Entwurf artikuliert. Ein erweiterter Schriftsatz schlägtdie Brücke zu anderen Kulturen und Sprachen und zeichnet auf rotweißrotemUntergrund ein zeitgenössisches Österreichbild.
Christof Nardin

Die Gestalter: Studio5 kommunikations Design wurde 2008 von DorisSteiner und Hannes Glantschnig in Baden bei Wien gegründet. Wir betreuenunsere Kunden vorwiegend im Bereich Corporate Identity, Markenstrategie,Werbung, digitale Medien, und Grafikdesign. Dabei stehtdie konzeptionelle Herangehensweise immer im Vordergrund. Im Laufeunserer Tätigkeit wurden wir bereits mit über 50 nationalen und internationalenPreisen ausgezeichnet.Die Idee: Eine Gesellschaft, die sich ständig im Kreis dreht, kann nichtvoran kommen. Für eine positive Weiterentwicklung ist es deshalbwichtig, neue Wege zu beschreiten.
Studio5

Die Gestalter: 100und1 ist eine Gruppe von Gestaltern und Programmierern,die sich 2010 in Berlin fand, ihre Zelte mittlerweile aber auch inWien aufgeschlagen hat. 100und1.comDie Idee: Du kannst es, liebes Österreich, das wissen wir! Trau dich, eswird sich auszahlen!
100und1.com

Die Gestalterin: Kathrin Außermair lebt nach Aufenthalten in Tokio undSalzburg mit ihrem Mann Benedikt und ihrer Tochter Franziska wieder inihrer Wahlheimat Wien. Seit sie zu dritt auf zwei Fahrrädern unterwegsist, sieht und spürt sie ihre Stadt ganz neu. Die Idee: 6,2 Millionen Fahrräder bewegen ÖsterreichSie beleben Herz und Kreislauf, bringen die Menschen an die frischeLuft, halten diese rein und benötigen nur kleine Stellplätze. Die Zukunftfährt los! Die Zahlen 6 und 2 stehen für den Wert der Briefmarke (62Cent), die Zahl der Fahrräder in Österreich (6,2 Mio.) oder einfach: Sexyauf zwei Rädern!

Die Gestalter: Motmot Design, das sind wir: Stephen K. Reeder und Anna Breitenberger. Stephen ist in Los Angeles (USA) aufgewachsen, Anna ist aus Meran, Südtirol (I). Kennen gelernt haben sich die beiden während eines postgraduierten Studiums in Los Angeles, wo sie anschließend als Grafiker gearbeitet haben. 2004 sind sie nach Wien übersiedelt und haben Motmot Design gegründet. 2006 folgte die Eröffnung des Motmot Shops mit eigenem T-Shirt- und Funstuff- Label in Wien Neubau. Mehr dazu auf www.motmotdesign.com. Die Idee: Windenergie entsteht durch Bewegung: durch die Kraft des Windes, welcher den Propellor zum Laufen bringt, der wiederum den Generator antreibt, der so Strom erzeugt. Österreich kann große Fortschritte im Bereich Windenergie verzeichnen und zählt in der hydroelektrischen Energieerzeugung bereits zu den Weltleadern. Windenergie und andere erneuerbare Energieformen finden in der breiten Bevölkerung Unterstützung und deren Wachstumschancen in der Zukunft zeigen auf einen Weg, wo sich Österreich zielstrebig nach vorne bewegt.

Der Gestalter: Walter Fröhlich ist Illustrator. Seine Sujets kleben auf Werbetafeln, zieren Verpackungen, laufen über den Bildschirm und werden in Magazinen nicht einfach überblättert. Seine breite Palette an Stilen begründet die Vielfalt seiner Kunden. Jede Aussage visuell auf den Punkt zu bringen, ohne auf ausgetrampelten Pfaden zu wandern, ist die Herausforderung. Die Leidenschaft am kreativen Akt der Antrieb. Die Idee: Auch wenn es müßig ist, über das Tempo des Fortschritts zu diskutieren und manch einer gerade mal gelernt hat, seinen Schließmuskel zu kontrollieren, lässt sich 2014 im Zeichen der Toleranz auch auf einer Marke voll Stolz konstatieren: Heimat bist du großer Töchtersöhne.
Walter Fröhlich

Der Gestalter: Florian Frauendorfer lebt und arbeitet als selbstständiger Grafiker in Wien. Liebt einfache Formen und klare Botschaften. Schätzt die Vielfalt der Menschen und träumt von mehr Zusammengehörigkeit. Die Idee: Das Symbol der Rolltreppe als Beförderungsmittel in die nächste Etage , steht für die Weiterentwicklung und die Zukunft Österreichs. Jeden Tag verwenden tausende Menschen den Weg über die Rolltreppe, um in ihre Büros, Klassenzimmer, Geschäftsstellen, etc. zu gelangen. Sie alle Bewegen und Gestalten Österreich.
Florian Frauendorfer

Die Gestalter: Junge Leute, frische Ideen Stefanie Zottl ist seit kurzem ein Teil vom Gestaltungsteam Susanne Fritz und Dieter Mayer, die gemeinsam das Büro STRUKTIV führen. Klare Konzepte und sorgfältig ausgeführte Gestaltung sind ihr Markenzeichen. Die Idee: Ein Thema, vierzig Jahre, zwei Gesichter und als Ergebnis ein überwältigender Sieg für den positivsten Motor der Gesellschaft der Toleranz.
Struktiv

Die Gestalter: Grafikum Studio für Gestaltung, gegründet 2009 von Julia Juriga-Lamut und Marion Mayr, mit Basis in Wien, entwirft mit einer Leidenschaft für Detailtypografie, unter Verwendung feiner Materialien und legt Wert auf höchste Druckqualität. Das Grafikum arbeitet gerne in Kooperationen und bietet Raum für einen kreativen Dialog. Mit viel Liebe zum Detail entstehen Bücher, Magazine, Corporate Designs und ganze Ausstellungen. www.grafikum.com Die Idee: Österreich im Wandel. Gemeinsam, in Frieden, neue Wege beschreiten ...
Grafikum

Der Gestalter: Den pensionierten US-Wrestler Burnbjoern hat es nun nach Wien verschlagen, wo er sich der Illustration widmet. Man findet ihn beim Mikroverlagshaus Soybot , im IllustratorInnen-Team von Agent Azur oder bei den unheilvollen Konzerten des Eternal Laser Clubs. www.burnbjoern.com Die Idee: Es wird gesagt, der Feuervogel (Phönix) könne Intoleranz und Konventionen sprengen. Ob das stimmt, weiß ich nicht, heuer hat er jedoch gezeigt, dass er das Potenzial dazu durchaus hat.
www.burnbjoern.com

Die Gestalterin: Miriam Maslo lebt und arbeitet seit 1996 als Grafik-Designerin und Illustratorin in Wien. Von früh an war Design und Kunst ein zentraler Punkt Ihrer Entwicklung. Nach ihrem Studienabschluss an der Academy of Visual Arts in Frankfurt a. M. ging sie nach Wien und konzentriert sich seitdem in ihrem gestalterischen Schaffen vorwiegend auf die Bereiche Gesundheit und Bildung. Als Spezialistin für Gedrucktes verfügt sie über reiche Praxis in der Entwicklung von Zeitschriften, Editorial-Designs und klassischen Werbemitteln. www.buntworks.at. Die Idee: Austroptikum wirkt durch eine optische Täuschung als Symbol für eine bewegte Entwicklung. Vom Zentrum Österreich aus breiten sich konzentrisch wellige Streifen in Rot und Weiß aus und bewirken die Illusion einer Bewegung. Wie bei einer optischen Täuschung verhält es sich auch mit Österreichs Entwicklung: Man sieht etwas, was nicht der messbaren Wirklichkeit entspricht. Jeder empfindet die Bewegung anders, manche nehmen sie gar nicht wahr. Gesellschaftlicher Wandel kann, wie die optische Illusionen, nicht in konkrete Zahlen gefasst werden.
www.buntworks.at

Die Gestalter: LIGA: graphic design/near dark arbeiten im Bereich Grafikdesign für Print- und Screen. Das Kernteam besteht aus fünf Leuten: Eveline und Thomas Wiebach, Elisabeth Kihßl, Maria Krasa, Michael Königshofer. Wer mehr sehen möchte: www.liga.co.at Die Idee: Die Kranzelextra, das österreichische Satussymbol schlechthin vielleicht nur übertroffen von Conchita Wurst. Zweitere hat es geschafft, unser aller Blickwinkel auf Außenseiterpositionen zu lenken, ohne sich dabei allzu sehr instrumentalisieren zu lassen. Bewegung im emotionalen Sinn. Das hat einen Smile verdient.
Liga