Die Burgtheater-Legende Gert Voss ist nach einer kurzen schweren Krankheit gestorben. Politiker und Kollegen würdigen das Schaffen des Schauspielers.
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"Gert Voss ist ein Teil meines Lebens gewesen", schreibt der ehemalige Burgtheaterdirektor Claus Peymann in einer Aussendung zum Tod von Gert Voss. "Mit ihm ist der wichtigste Weggefährte meiner Theaterarbeit verschwunden. Er war wahrhaftig ein Theatergenie: grandioser, herzzerreißender Komiker - und zugleich furchteinflößender Dämon.""Mit Gert bin ich durch alle Wonnen des Theaterglücks und alle Schrecken der Theaterhölle gegangen. Ich könnte heulen. Farewell!"
Clemens Fabry
Ex-Burgtheaterdirektor Matthias Hartmann verabschiedete sich von Voss in einem Gedicht: "Voss. Im Himmel der größten, die auf dieser Welt je eine Bühne betreten haben, wischt sich jetzt zwischen Zadek und Kortner schmunzelnd den Schweiß von der Stirn und legt sich zurück. Schöne Grüße. Du hast es geschafft. Für mich bist Du immer und ewig: Atemberaubend. Überwältigend. Fordernd. Schwierig. Zwingend. (...) Eine unschließbare Lücke unter uns Sterblichen."
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"Einer der Großen des Theaters hat die Bühne verlassen", reagiert der ehemalige Burgtheaterdirektor Klaus Bachler auf das Ableben von Gert Voss. "Das macht traurig, aber auch dankbar. Ich bin dankbar für die 10 Jahre, die ich mit Gert Voss am Theater verbringen durfte, dankbar für die vielen Gestalten voll Magie, Phantasie und Haltung. Nun gehst Du 'einen langen Schlaf zu tun', mein geliebter Gert!", so Bachler in Anspielung auf ein Zitat aus Schillers "Wallensteins Tod".
Christian Kaufmann
"Dass Gert Voss nicht mehr unter uns ist, ist kaum vorstellbar. Er war einer dieser ganz Großen, zu denen wir jüngeren Kollegen aufsahen. Mit ihm auf der Bühne zu stehen, oder zu drehen war immer eine feine Herausforderung", sagte der aktuelle "Jedermann"-Darsteller Cornelius Obonya.
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"Die Leute sind wegen Voss ins Theater gegangen. Weil seine Spielweise eine sehr scharfe, gefährliche und riskante gewesen ist. Immer mit vollem Einsatz, und nie locker und leicht. Sondern er brannte für seine Rollen", sagte der Dramaturg Hermann Beil heute Mittag zum Radiosender Ö1.
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"Gert Voss schrieb bei seinen Auftritten jeweils Festspielgeschichte." Mit diesen Worten kommentierte die Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler, den Tod des Schauspielers. "Die Festspiele trauern um eine Künstlerpersönlichkeit, die in ihrer Eigenart im wahrsten Sinne des Wortes unersetzbar ist."
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"Gert Voss prägte wie kaum ein anderer Schauspieler die deutschsprachige Theaterwelt. Mit seiner markanten Stimme und seinem unverwechselbaren Schauspiel vermochte er es, in jeder Rolle persönlich aufzugehen und Publikum wie Kritiker gleichermaßen zu verführen und zu begeistern", so Kulturminister Josef Ostermayer.
Clemens Fabry
"Mit Gert Voss verliert das Burgtheater den prägendsten Schauspieler der letzten Jahrzehnte", so der Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny. "Die Haltlosigkeit, mit der sich Gert Voss in seine Arbeit stürzte, war beispiellos. Er lebte für das Theater und das Theater lebte durch ihn."
Michaela Bruckberger
Die ÖVP-Kultursprecherin Maria Fekter beschrieb Gert Voss in einer Aussendung als "prägende Persönlichkeit des deutschsprachigen Theaters". Voss sei es stets gelungen, Titel-Gestalten der Weltliteratur neue Dimensionen in Tiefe und Ausdruck zu verleihen.
Clemens Fabry
"Gert Voss war ein Virtuose, der mit seinem eindringlichen Spiel und seiner unverwechselbaren Tonalität Theatergeschichte geschrieben hat", so SPÖ-Kultursprecherin Elisabeth Hakel. "Wien und dem Wiener Burgtheater hat er unvergessliche Sternstunden geschenkt."
Michaela Bruckberger
„Mit Gert Voss verliert das Burgtheater einen virtuosen Charakterdarsteller mit phänomenaler Strahlkraft“, so Karin Bergmann, Interims-Intendantin des Burgtheaters.
Clemens Fabry
"Mit Gert Voss haben wir einen einzigartigen Charakterdarsteller und ganz Großen der deutschsprachigen Bühne verloren", sagte Bundeskanzler Werner Faymann. "Für seine große schauspielerische Leistung und seinen Einsatz und sein Engagement im Dienste des Wiener Burgtheaters schulden wir ihm unseren Dank und unsere Anerkennung."
Clemens Fabry
"Für Theaterliebhaber war Voss ein Maßstab - seine Bühnenpräsenz, seine Sprache, seine unbeugsame Leidenschaft fürs Theater. Als Sterbender auf der Bühne hat er den Tod lebendig gemacht und dem Leben die Endlichkeit vor Augen geführt", so Neos-Kultursprecherin Beate Meinl-Reisinger in einer Aussendung.
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"Ein Gigant der Schauspielkunst ist nicht mehr. Wer Gert Voss je auf der Bühne gesehen hat, seine unglaubliche Verwandlungskunst, sein vollkommenes Verschmelzen mit seiner Rolle, der erlebte Theater in seiner höchsten Verfeinerung", sagte Eva Glawischnig, Bundessprecherin und Klubobfrau der Grünen zu Gert Voss Tod.
Clemens Fabry
''Nun gehst Du einen langen Schlaf zu tun'
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