Bundeshymne: Fischer sieht "keine tiefreichende Problematik"

Bundespräsident Heinz Fischer
Bundespräsident Heinz FischerAPA/GEORG HOCHMUTH
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Das Staatsoberhaupt hält nichts von der Debatte über die "Töchter". Dass die Hymne getanzt statt gesungen wird, hält er für keine adäquate Lösung.

Die Debatte um die neue Version der Bundeshymne, in der nicht nur die "Söhne", sondern auch die "Töchter" besungen werden, reißt nicht ab. Zum zweiten Mal hat sich daher Bundespräsident Heinz Fischer am späten Dienstagabend dazu geäußert. "Ich glaube, dass das keine sehr fundierte und tiefreichende Problematik ist", sagte er. "Man kann den einen oder anderen Standpunkt vertreten."

Losgetreten hatte die Debatte der Sänger Andreas Gabalier. Er hatte beim Formel-1-Grand-Prix in Spielberg die Hymne in der alten Version gesungen und betont, das auch in Zukunft so halten zu wollen. Daraufhin postete SP-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek auf ihrer Facebook-Seite ein Foto mit dem neuen Hymnentext - ihr Zeigefinger deutet auf jenen Teil, in dem die "Töchter" vorkommen. Die Folge: ein Shitstorm gegen die Ministerin. Die Staatsanwaltschaft prüft.

Hyme - getanzt statt gesungen?

"Man kann sagen: Höchste Zeit, dass man einen Schritt weitergeht und nicht nur die Männer, sondern auch die Frauen erwähnt, nicht nur die Söhne, sondern auch die Töchter", analysierte Fischer die Causa. "Oder man kann auch den Standpunkt vertreten: An einer Hymne darf man auch 200 Jahre später nichts ändern. Aber streiten zahlt sich meines Erachtens deshalb nicht aus."

Die Hymne wie bei der Eröffnungsperformance des "Bundesministeriums für Bewegungsangelegenheiten" zu tanzen statt zu singen, halte er jedenfalls für keine Alternative. "Ich glaube nicht, dass damit eine Ruhe wäre."

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(APA/Red.)

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