Die Tanzeinlage der deutschen Spieler beim Empfang in Berlin war "nicht despektierlich gemeint", so Wolfgang Niersbach. Sie seien "absolut anständige und faire Sportsleute".
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bedauerte in einer Mitteilung am Mittwoch die Irritationen. "Sie sind alle absolut anständige und faire Sportsleute, die sich über niemanden lustig machen, sondern einfach nur ausgelassen mit den Fans feiern wollten. Es tut uns leid, wenn dies bei einigen falsch und missverständlich rüber gekommen ist", verteidigte Niersbach die Nationalspieler.
"Ich weiß von Oliver Bierhoff, dass die Idee der Spieler spontan aus der Emotion und Freude heraus entstanden ist", erklärte der 63-Jährige. In einem Brief wolle Niersbach dem Präsidenten des argentinischen Fußballverbandes, Julio Grondona, deutlich machen, dass "die Aktion in keinster Weise despektierlich gemeint war. Wir haben größten Respekt vor Argentinien, beste Beziehungen zum dortigen Verband und freuen uns auf das baldige Wiedersehen beim Länderspiel in Düsseldorf."
Die Reaktionen auf die Tanz-Darbietung der deutschen Weltmeister sind weiter geteilt. Der englische "Mirror" lobte die deutsche Siegesfeier pauschal als "anarchisch, chaotisch and fast surreal". Der ehemalige argentinische Bundesliga-Profi Rodolfo Esteban Cardoso befand in einem Interview mit dem TV-Sender Sport1, dass die Aktion "unnötig" gewesen sei. "Ich habe den Sinn gar nicht verstanden. Ich glaube aber nicht, dass sie uns bösartig verarschen wollten."
"Wahrscheinlich wäre ein anderes Lied besser gewesen, aber die Vorwürfe von Rassismus und deutscher Überheblichkeit finde ich übertrieben", meinte Michael Gabriel von der Koordinationsstelle Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend. "Fankultur lebt ja von Zuspitzungen." Es sei zwar etwas anderes, wenn Nationalspieler statt Fans einen solchen Tanz aufführten. Das Gaucho-Lied sei aber einfach eine Persiflage auf die Stimmungslage nach einem Fußballspiel. "Die einen schlurfen eben traurig nach Hause und die anderen singen und tanzen."
(APA)