Österreichs Wirtschaft wächst, aber nicht stark genug

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IHS-Prognose: Die Konjunktur zieht in den kommenden fünf Jahren zwar an - aber nicht stark genug, um die Arbeitslosigkeit zu senken. Einen Aufschwung sieht das Institut für Höhere Studien bei den Investitionen.

Nach Jahren schwachen Wirtschaftswachstums im Gefolge der Finanzkrise schwenkt Österreich wieder auf einen Expansionskurs ein. Der Aufschwung wird aber mit jährlich 1,9 Prozent realem BIP-Plus pro Jahr von 2014 bis 2018 schwächer sein als vor der Krise, und die Arbeitslosigkeit bleibt hoch, erwartet das Institut für Höhere Studien (IHS). Auch der Privatkonsum wird mit durchschnittlich ein Prozent pro Jahr nur recht schwach wachsen - etwas geringer als im Zeitraum 2009-2013, der von der "großen Rezession" und der Krise im Euroraum geprägt war, - vor allem aber deutlich unter den jährlich real 1,5 Prozent der Jahre 2004 bis 2008.

Eine Erholung und einen regelrechten Aufschwung sieht das IHS dagegen bei den Investitionen, diese sollen bis 2018 brutto real um 3,4 Prozent jährlich zulegen. 2009-2013 hatte es hier bedingt durch die Finanz-und Wirtschaftskrise pro Jahr rund 1,4 Prozent Rückgang gegeben. Vor allem 2014 und 2015 sollten sich die Investitionen als spürbare Konjunkturstütze erweisen.

Arbeitslosigkeit bleibt hoch

Wermutstropfen bleibt die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit - die Wirtschaft wächst zu schwach, um hier eine Wende herbeizuführen. Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition dürfte in den kommenden fünf Jahren (ab heuer gerechnet) bei im Schnitt 7,9 Prozent liegen, mehr als in den fünf vergangenen Jahren (7,1 Prozent).
Die Inflation soll durchschnittlich 1,9 Prozent betragen.

Das Ziel eines annähernd ausgeglichenen öffentlichen Haushalts bis zum Jahr 2016 sei bei strikter Budgetdisziplin erreichbar, erklärt das IHS. Notwendig seien freilich weitere fiskalische und regulatorische Reformschritte, um das Wachstumspotenzial der heimischen Wirtschaft zu stärken.

(APA)

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