Ukraine-Krise: Putin fordert Waffenruhe, Rebellen lehnen ab

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Russlands Präsident Wladimir Putin forderte die Ukraine und die Rebellen zu einer Waffenruhe auf. Er wolle damit Verhandlungen ermöglichen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Regierung und die Separatisten im Osten des Landes zu einer Waffenruhe aufgefordert. Damit sollten Verhandlungen ermöglicht werden, sagte Putin am Freitag.

Zuvor hatten die Separatisten bereits eine mehrtägige Feuerpause angekündigt, um eine Untersuchung der Absturzursache der malaysischen Passagiermaschine im Osten der Ukraine zu ermöglichen.

Rebellenführer lehnt Waffenruhe ab

Nach dem Flugzeugabsturz in der Ostukraine hat der Chef der selbstproklamierten "Volksrepublik Donezk" eine von der internationalen Gemeinschaft geforderte Waffenruhe abgelehnt. Eine Waffenpause komme nicht in Frage, sagte Alexander Borodai am Freitag bei einer Pressekonferenz in der Stadt Donezk. Er sicherte aber erneut zu, dass unabhängige Experten Zugang zu der Absturzstelle erhalten sollten.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verhandelte am Freitagmittag allerdings noch mit den prorussischen Separatisten über einen humanitären "Korridor" in das Gebiet bei Donezk, wie OSZE-Chef Didier Burkhalter im Schweizer Fernsehen sagte. Außerdem gehe es für die OSZE darum, Zugriff auf einen der Flugschreiber der Maschine der Malaysia Airlines zu bekommen, der sich derzeit in den Händen der Aufständischen befinde. Eine kurzfristig einberufene Sitzung des Ständigen Rates der OSZE in Wien wurde unterdessen erneut auf 15.30 Uhr verschoben.

Borodai sagte, die Aufständischen stünden in Verbindung mit den niederländischen Behörden. Diese verlangten, dass für die Ermittlungen am Absturzort nichts verändert werde, und "deswegen fassen wir bis auf Weiteres dort nichts an", sagte der Rebellenchef.

Die Maschine der Malaysian Airlines war am Donnerstag auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur abgestürzt. Die ukrainische Regierung und die Rebellen werfen sich gegenseitig vor, das Flugzeug abgeschossen zu haben. Dazu sagte Borodai, die Rebellen könnten mit ihren Waffen nur Ziele in höchstens 4.000 Meter treffen. Die Maschine war in rund 10.000 Metern Höhe unterwegs.

(APA/Reuters)

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