Malaysia Airlines: Maschine war nie in gesperrtem Luftraum

Malaysian Airlines Operations At Schiphol Airport As Midday Flight Leaves For Kuala Lumpur
Malaysian Airlines Operations At Schiphol Airport As Midday Flight Leaves For Kuala Lumpur(c) Bloomberg (Jasper Juinen)
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Es gebe "Anzeichen, dass wichtige Beweisstücke nicht mehr an Ort und Stelle sind", sagt Malaysias Transportminister.

Malaysias Transportminister hat Medienberichte zurückgewiesen, das über der Ukraine abgestürzte Flugzeug sei womöglich vom Kurs abgewichen. "Die Flugroute war so etwas wie eine Autobahn am Himmel", sagte Liow Toing Lai in Kuala Lumpur. "Es war eine Route, die die internationalen Luftfahrtbehörden festgelegt haben. ... Die Maschine ist nie in gesperrtem Luftraum geflogen", versicherte er.

Alle Beteiligten hätten alle Regeln eingehalten. "Aber am Boden sind die Gepflogenheiten der Kriegsführung gebrochen worden. Es sieht so aus, als sei MH17 abgeschossen worden, ein inakzeptabler Akt der Aggression."

"Wichtige Beweisstücke nicht mehr an Ort und Stelle"

Malaysia sei sehr besorgt, weil die Absturzstelle noch nicht gesichert sei, sagte Liow. "Es gibt Anzeichen, dass wichtige Beweisstücke nicht mehr an Ort und Stelle sind", sagte er, wahrscheinlich mit Blick auf Medienberichte, dass die Blackbox der Maschine geborgen wurde. Liow sagte weiter, er werde persönlich nach Kiew reisen, um die Ermittlungen an Ort und Stelle zu begleiten.

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) verschärft indessen im Ukraine-Konflikt die Tonlage gegenüber Russland. "Moskau hat jetzt eine vielleicht letzte Gelegenheit zu zeigen, dass es wirklich ernsthaft an einer Lösung interessiert ist", sagte Steinmeier der "Bild am Sonntag".

Zugleich machte er die prorussischen Separatisten für den Abschuss der Passagiermaschine verantwortlich. "Man muss befürchten, dass die Separatisten sich auch jetzt, angesichts der fürchterlichen Katastrophe von MH 17, nicht an die grundlegendsten Regeln unserer Zivilisation halten. Das ist schockierend und empörend zugleich", sagte Steinmeier.

Zudem gab er Russland zumindest eine Mitverantwortung für die Eskalation in der Ostukraine. "Jedenfalls hat die russische Führung in den letzten Wochen die Separatisten nicht erfolgreich von ihrem gefährlichen Tun abgehalten. Das Einsickern von Waffen ging weiter." Es werde immer unverständlicher, dass Akteure mit russischen Pässen "auf der Krim, in Slawjansk und jetzt in Donezk weiter ihr Unwesen treiben können", ohne dass die Regierung in Moskau dies stoppe, sagte Steinmeier.

(APA/dpa/Reuters)

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