Energie: Wenn das Sparen zu teuer wird

Die Kommission wurde einst für ihre ehrgeizigen Klimaschutzziele von der Industrie kritisiert. Jetzt ist sie vorsichtiger und legt weniger ambitionierte Ziele vor. Ein Problem?

Es sind Klagen auf hohem Niveau: Die EU ist globaler Vorreiter bei Klimaschutzzielen und Energieeffizienz. Deshalb ist es auch kein Drama, dass die EU-Kommission mit ihren neuen Zielen zur Energieeffizienz bis 2030 etwas weniger ehrgeizig war, als sich das etwa das Europaparlament oder grüne Politiker gewünscht hätten.

Energiesparen ist zweifellos die sinnvollste aller Klimaschutzmaßnahmen. Es senkt die Kosten für Privathaushalte und Unternehmen, reduziert die Abhängigkeit von umstrittenen Zulieferern und schafft Arbeitsplätze. Ob es um die Entwicklung neuer, sparsamer Antriebstechniken, effizienter Haushaltsgeräte oder um Wärmeschutzmaßnahmen im Wohnbau geht: Die Erhöhung der Energieeffizienz schafft Arbeitsplätze.

Wo liegt der Haken? Warum hat die EU-Kommission dann ein relativ moderates Ziel gewählt, statt ein ambitioniertes? Der Haken liegt bei den dafür notwendigen Investitionen, die nicht mehr überschuldete Staaten, sondern vor allem Unternehmer und Konsumenten – also wir alle – zahlen werden. Energieeffizienz ist vorerst teuer, bevor sie Kosten senkt.

Doch es sind tatsächlich Klagen auf hohem Niveau. Ein Niveau, das übrigens jeder Konsument, jeder Unternehmer freiwillig weiter erhöhen kann.

wolfgang.boehm@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2014)

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