Die 29-jährige Maria Putina soll seit zwei Jahren in den Niederlanden leben. Nun mehren sich dort stimmen, sie als "ultimative Sanktion" auszuweisen.
Sie ist 29 Jahre alt, lebt angeblich seit zwei Jahren mit ihrem holländischen Freund in den Niederlanden - doch damit soll es nach dem Willen zahlreicher Niederländer bald vorbei sein, denn die junge Frau heißt Maria Putina. Sie ist die Tochter des russischen Präsidenten, und den machen nicht nur die Angehörigen der Opfer von Flug MH17 - das Flugzeug der Malaysia Airlines wurde vor einer Woche über dem Osten der Ukraine abgeschossen, vermutlich von pro-russischen Separatisten - für dessen Absturz verantwortlich.
Pieter Broetjes, der Bürgermeister der Stadt Hilversum, sprach sich laut "Spiegel Online" dafür aus, die Tochter Wladimir Putins auszuweisen. Dies sei die "ultimative Sanktion an die Adresse des russischen Präsidenten." Wenig später ruderte der Bürgermeister allerdings etwas zurück und bezeichnete seine während eines Radiointerviews gemachten Aussagen als "nicht klug". Sie seien Ausdruck eines Gefühls von Ohnmacht gewesen, die viele Leute nachvollziehen könnten, teilte er über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
"Hier ist die Adresse"
Dort gab es indes reichlich Unterstützung für den Bürgermeister. Es wurde sogar die genaue Anschrift von Maria Putina veröffentlicht, mit dem Hinweis "Wenn ihr Putins Tochter besuchen wollt, hier ist die Adresse."
Der Kreml sorgt an sich dafür, dass über das Leben der russischen First Family nichts nach außen dringt. Dies betrifft auch den Aufenthalt seiner Töchter im Ausland, für den ss keine offizielle Bestätigung gibt (Marias jüngere Schwester Jekaterina soll in Seoul mit einem Südkoreaner zusammenleben).
"Maria Putina mag damit nichts zu tun haben. Aber ihr Vater ist sehr mächtig, und ich denke, es hätte in seiner Macht gestanden, russisches Militär an die Absturzstelle zu entsenden und die Opfer dort zu beschützen. Trotzdem hat er sich entscheiden, das nicht zu tun", zitiert der "Spiegel" aus einem offenen Brief von Hans de Borst, dessen einziges Kind, seine Tochter Elsemiek (17) bei dem Absturz ums Leben kam.
Union will Russland Fußball-WM entziehen
Nach dem Abschuss von Flug MH17 sind in Deutschland von politischer Seite Überlegungen angestellt worden, Russland die Fußball-WM 2018 zu entziehen und das Sport-Großereignis neu auszuschreiben. Dafür hatten sich unter anderem der stellvertretende Fraktionschef der CDU/CSU im Bundestag und der innenpolitische Sprecher der Union ausgesprochen. SPD-Chef Sigmar Gabriel kann sich mit der Idee nicht anfreunden, er hält die Diskussion vier Jahre vor dem Ereignis für verfrüht.
(Red.)