Serbien: Jeremic will UN-Generalsekretär werden

Mangelnde Ambition kann ihm nicht nachgesagt werden: Serbiens Ex-Außenminister Vuk Jeremic will UN-Generalsekretär werden
Mangelnde Ambition kann ihm nicht nachgesagt werden: Serbiens Ex-Außenminister Vuk Jeremic will UN-Generalsekretär werdenEPA
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Der Ex-Außenminister ist zwar im eigenen Land alles andere als beliebt, hat aber als Vorsitzender der UN-Generalversammlung gute Kontakte geknüpft. Mit dem serbischen Staat ist die Kandidatur nicht akkordiert.

Nun also doch: Lange war darüber gemunkelt worden, jetzt hat Serbiens Ex-Außenminister Vuk Jeremic den Spekulationen ein Ende bereitet: Jeremic, der für sein nicht immer diplomatisches Vorgehen bekannt ist, hat sich im Alleingang für das Amt des UNO-Generalsekretärs beworben, wie die Belgrader Tageszeitung „Blic“ am Donnerstag berichtete.

Sein Nachnachfolger, der jetzige Außenminister Ivica Dacic, wies eine Kandidatur Jeremics im Namen Belgrads zurück. Serbien habe noch keinen Kandidaten für den Posten des UNO-Generalsekretärs, betonte Dacic gegenüber „Blic". Dieses Thema sei aber mit Jeremic besprochen worden, so der derzeitige Chefdiplomat Serbiens. Bis 2017 wird Ban Ki-moon noch das Amt des UNO-Generalsekretärs bekleiden.

Jeremic verteilte schon Münzen

Jeremic, der frühere Vorsitzende der UNO-Vollversammlung (2012-2013), will offenbar keine Zeit vergeuden. Am UNO-Hauptsitz in New York ließ er in den vergangenen Tagen Münzen mit der Aufschrift "Seine Exzellenz Vuk Jeremic, Kandidat der Republik Serbien für den UN-Generalsekretär 2017-2022, verteilen.

Im Rennen um den Posten des UNO-Generalsekretärs dürfte Jeremic starke Konkurrenz haben. Als potenzielle Kandidaten gelten derzeit sowohl der slowakische Außenminister Miroslav Lajcak wie auch der frühere slowenische Präsident Danilo Türk. Außerdem müsse der frühere Außenminister Serbiens mit einem Veto der USA, Großbritanniens und Frankreich im UNO-Sicherheitsrat rechnen, schrieb „Blic“ unter Berufung auf UNO-Kreise. Der UNO-Generalsekretär wird nach einer Nominierung durch Sicherheitsrat von der Vollversammlung auf fünf Jahre gewählt.

Vom Physiker zum Außenminister

Der 39-jährige Physiker war als Quereinsteiger auf den Vorschlag seines einstigen Gymnasiallehrers Boris Tadic, des späteren Präsidenten Serbiens, in die Politik gekommen. Tadic hat sich vom seinen Ziehsohn unterdessen distanziert. Seit vergangenem Herbst leitet Jeremic in Belgrad ein Zentrum für internationale Beziehungen (CIRSD).

(APA)

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