Paris bestätigt Fundort von Air-Algerie-Wrack in Mali

Das Wrack der Unglücksmaschine wurde in Mali gefunden
Das Wrack der Unglücksmaschine wurde in Mali gefunden(c) APA/EPA/CHRISTOPHE KARABA (CHRISTOPHE KARABA)
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Französische Soldaten sind an der Absturzstelle eingetroffen, die Blackbox wurde gefunden. Frankreich spricht von 118 Todesopfern.

Nach dem Flugzeugabsturz in Mali ist das zerschellte Wrack der Unglücksmaschine gefunden und der Flugschreiber geborgen worden. Keiner der 118 Insassen der Maschine habe das Unglück überlebt, sagte der französische Staatspräsident Francois Hollande am Freitag. Der Élysée-Palast hatte Freitagnachmittag informiert, dass nicht 116, sondern 118 Menschen an Bord waren, darunter 51 Franzosen und laut der Fluggesellschaft Air Algerie auch vier Deutsche.

Frankreichs Regierung vermutete schlechtes Wetter als Absturzursache und schloss einen Abschuss praktisch aus. Französische Soldaten sollten die Blackbox zur Auswertung in die rund hundert Kilometer von der Absturzstelle in der Region Gossi entfernte malische Stadt Gao bringen. Rund hundert Soldaten waren zuvor am Fundort des Wracks eingetroffen, um die Absturzstelle zu sichern und die Toten zu bergen.

Das Flugzeug vom Typ McDonnell Douglas MD-83 war in der Nacht auf Donnerstag auf dem Weg von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou nach Algier über Mali abgestürzt. Erst in der Nacht zum Freitag wurde das zerschellte Wrack in der Nähe der Grenze zu Burkina Faso entdeckt.

Wetter "extrem schlecht"

Auf der Suche nach der Absturzursache würden alle Hypothesen untersucht, "vor allem klimatische", sagte Staatschef Hollande. Frankreichs Verkehrs-Staatssekretär Frederic Cuvillier sagte, ein Raketenabschuss könne praktisch ausgeschlossen werden: "Wir haben von Anfang an die Möglichkeit eines Schusses vom Boden aus ausgeschlossen, der höchst unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich ist", sagte er dem Sender France 2. Die Wetterbedingungen in der Region seien zum Zeitpunkt des Absturzes "extrem schlecht" gewesen.

In Mali hatte die französische Armee im vergangenen Jahr eine Offensive gegen islamistische Rebellen geführt, die zuvor den Norden des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Das französische Militär ist weiterhin in der Region um Gao präsent. In dem riesigen und schwer zu kontrollierenden Wüstengebiet sind Islamisten sowie Rauschgiftschmuggler und andere Banditen aktiv.

Drei Tragödien innerhalb einer Woche

Der internationale Luftfahrtverband IATA erklärte unterdessen, er werde sich für die Sicherheit des weltweiten Flugverkehrs einsetzen. Nach drei Tragödien mit insgesamt mehr als 460 Toten innerhalb einer Woche "werden viele Leute aus verständlichen Gründen die Flugsicherheit hinterfragen", sagte IATA-Chef Tony Tyler. Der Luftfahrtverband werde alles tun, um die Ursachen der Unglücke zu klären und dafür zu sorgen, dass sich ähnliche Katastrophen nicht wiederholten. "Unsere oberste Priorität ist die Sicherheit. Und trotz der Ereignisse der vergangenen sieben Tagen ist Fliegen sicher", betonte Tyler. "An Bord eines Flugzeuges zu gehen gehört immer noch zu den sichersten Dingen überhaupt."

Am 17. Juli war ein Jet von Malaysian Airlines mutmaßlich von prorussischen Separatisten abgeschossen worden und im Osten der Ukraine abgestürzt. Alle 298 Menschen wurden dabei getötet. Am Mittwoch war ein taiwanisches Flugzeug bei heftigem Regen im Südwesten Taiwans abgestürzt, 48 Menschen kamen dabei ums Leben.

(APA/AFP)

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