Vier Tage nach der Verurteilung des Deutschen Josef S. zogen am Samstag rund 1000 Demonstranten durch die Wiener Innenstadt. Zu Ausschreitungen kam es nicht.
Der Protestzug gegen das erstinstanzliche Gerichtsurteil gegen einen Demonstranten beim Akademikerball ist am Samstag ruhig verlaufen. Laut Polizeiangaben querten rund 1000 Teilnehmer die Wiener Innenstadt, ihnen standen 100 Beamte gegenüber. Endstation war der Platz hinter dem Burgtheater, wo am frühen Abend noch eine Kundgebung stattfand.
Zu Wochenbeginn war der Deutsche Josef S., dem vorgeworfen wird, maßgeblich bei einer Demonstration Ende Jänner teilgenommen zu haben, zu einem Jahr teilbedingter Haft verurteilt worden. Er kündigte an, in Berufung zu gehen, das Urteil ist nicht rechtskräftig. Ihm wird angelastet, an zerstörerischen Aktionen in der Wiener Innenstadt beteiligt gewesen zu sein. Die Demonstranten passierten am Samstag noch einmal wesentliche Orte, die bei seinem Prozess eine Rolle gespielt hatten. So gab es etwa eine Zwischenkundgebung bei der Polizeistation Am Hof, Startpunkt des Protestmarschs war der Graben.
Zu Ausschreitungen vonseiten der Demonstranten kam es am Samstag nicht, lediglich mit Transparenten und Parolen wurde das Vorgehen von Exekutive und Justiz in dem Fall angeprangert. "Österreich, Bullenstaat, wir haben dich zum kotzen satt", war ein Slogan, mit dem die Teilnehmer ihren Unmut kundtaten. Das Ende der Demonstration war für 21.30 Uhr angekündigt.
(APA)