Warum Multitasking unser Leben bremst.
Musik hören, die aufpoppenden Social-Media-Nachrichten im Auge behalten, mit den Kolleginnen scherzen, diese Sprechblase schreiben – alles gleichzeitig. So ähnlich soll Multitasking funktionieren.
Multitasking klingt cool, das klingt nach digital native. Das Dumme ist nur, es funktioniert nicht so recht. Wer Multitasking verlangt oder betreibt, um Zeit zu sparen, wird Opfer einer Sprechblase. Multitasking ist einer der wichtigsten Gründe für Ineffizienz, die ständigen Unterbrechungen erhöhen die Nettoarbeitszeit.
Denn das menschliche Hirn, so zeigt die Forschung, kann höchstens zwei konkurrierende Handlungsziele verfolgen. Und selbst das nicht gleichzeitig: Das Hirn wechselt zwischen den beiden Tätigkeiten hin und her. Auch Frauen schaffen entgegen der landläufigen Meinung nicht mehr.
Die gute Nachricht ist: Durch Multitasking lässt sich die Aufmerksamkeitsspanne trainieren. Allerdings: Trotz aller Liebe zur Arbeit werden samt allem Trainingsaufwand manche Tätigkeiten nie zusammenpassen. Zum Beispiel am Strand vom Joballtag abschalten und den DienstLaptop zum Mails-Checken einschalten.
michael.koettritsch@diepresse.com