UN-Generalsekretär Ban Ki-moon nennt israelischen Luftschlag ein "Verbrechen". Auch die USA reagieren "bestürzt".
Die israelische Armee hat am Sonntagabend bestätigt, auf ein Ziel nahe einer UN-Schule im Gazastreifen geschossen zu haben. Im Visier seien drei "Terroristen" der radikalen Palästinensergruppe Islamischer Jihad gewesen, die auf einem Motorrad nahe der Schule unterwegs gewesen seien, erklärte die Armee am Sonntag. Derzeit würden die Folgen des Angriffs untersucht.
Bei dem Beschuss in Rafah an der Grenze zu Ägypten waren zuvor laut palästinensischen Rettungskräften mindestens zehn Menschen getötet und rund 30 weitere verletzt worden. Der Angriff sorgte international für Empörung.
Die USA äußerten sich "bestürzt" über den Angriff. Die Regierung in Washington rief Israel am Sonntag auf, "mehr" zu tun, um zivile Opfer zu vermeiden, wie eine Sprecherin des Außenministeriums erklärte.
"Ein Verbrechen"
Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) verurteilte den Angriff auf die Schule energisch. Es sei unverständlich, wie solche Gewalt erneut passieren könne, nachdem erst vor vier Tagen eine andere Schule der Hilfsorganisation bombardiert wurde, hieß es in einer Aussendung am Abend. Der Vorfall in Rafah sei eine "weitere tragische und inakzeptable Erinnerung" daran, dass es im Gazastreifen nirgendwo sicher sei.
Auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte den Angriff scharf. "Dies ist ein Skandal in moralischer Hinsicht und ein Verbrechen", erklärte Ban am Sonntag in New York. Der Beschuss der Schule stelle einen "erneuten flagranten Verstoß gegen das internationale humanitäre Recht" dar. "Dieser Wahnsinn muss aufhören", forderte Ban. Israel und die Hamas müssten die Gewalt beenden und in Kairo über ein Friedensabkommen verhandeln.