Burma: Druck auf Militärs zeigt Wirkung

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Dreitägige Staatstrauer. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon wird am Donnerstag in Rangun erwartet.

Rangun/ Singapur (ag.). In Burma wurden am Dienstag zum Beginn einer dreitägigen Staatstrauer alle Flaggen auf Halbmast gesetzt. Die offizielle Zahl der Opfer liegt bei 78.000; zusätzlich werden seit dem Zyklon Nargis 56.000 Menschen vermisst. Die Vereinten Nationen, deren Generalsekretär Ban Ki-moon am Donnerstag in Burma erwartet wird, gehen von insgesamt 2,4 Millionen Hilfebedürftigen aus. UN-Hilfskoordinator John Holmes hält sich bereits in Rangun auf, wo er mit Premierminister Thein Sein über den Einsatz von Hubschraubern verhandelte, die Hilfsgüter in das am stärksten betroffene Irawadi-Delta bringen sollen.

Der Druck auf die Militärregierung zeigt inzwischen erste Wirkung: Die Generäle willigten ein, dass Nachbarstaaten die Verteilung von Hilfsgütern koordinieren dürfen. Die Zeitung „The Irrawaddy“, die von Exilburmesen in Thailand herausgegeben wird, berichtet zugleich, dass Militärs und Dorfvorsteher in mehreren Regionen des Landes Hilfsgüter stehlen und auf Märkten oder in Geschäften verkaufen.

Keine finanzielle Hilfe kann die burmesische Regierung von Seiten der Weltbank erwarten, weil das Land seit 1998 mit der Schuldentilgung im Rückstand ist. Die Junta hat den wirtschaftlichen Schaden mit mehr als zehn Milliarden Dollar angegeben. Für Sonntag haben die Südostasiatische Staatengemeinschaft und die UNO eine Geberkonferenz in Rangun geplant.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2008)

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