Flug MH370 und MH17 ließen die Buchungen drastisch einbrechen. Doch schon zuvor schrieb Malaysia Airlines hohe Verluste.
Die Flugnummern MH370 und MH17 erlangten heuer traurige Berühmtheit: Eine Maschine verschwand im März spurlos, die andere wurde im Juli in der Ukraine abgeschossen. Die zwei schweren Unglücke trafen die ohnehin schon angeschlagene Fluglinie Malaysia Airlines schwer. Nun wandert das Unternehmen komplett unter staatliche Kontrolle. Der Staatsfonds Khazanah Nasional, mit 70 Prozent der Anteile bereits Mehrheitsaktionär, übernimmt auch die restlichen Anteile, wie er am Freitag mitteilte. Um die Fluggesellschaft "wieder zum Leben zu erwecken", müsse sie komplett umgebaut werden. Ein Plan für die Restrukturierung des Unternehmens, bei dem 19.500 Menschen arbeiten, werde bis Ende August vorgelegt.
Im März war eine Maschine der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden; noch immer fehlt jede Spur. Am 17. Juli wurde dann ein weiteres Passagierflugzeug der Airline auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ukraine abgeschossen; alle 298 Menschen an Bord wurden getötet. Die Buchungen bei der Fluggesellschaft gingen in der Folge drastisch zurück.
Airline soll von Börse genommen werden
Die Airline macht täglich bis zu 1,5 Millionen Euro Verlust. Khazanah Nasional will das Unternehmen nun von der Börse nehmen und "Geschäftsmodell, Finanzen, Personal sowie den gesetzlichen Rahmen" überprüfen. Nur so könne die nationale Fluggesellschaft wieder profitabel werden und weiterhin eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Landes spielen.
Malaysia Airlines schrieb schon vor den beiden schweren Unglücken Verluste. Gründe sind die hohen Personalkosten und die aggressive Konkurrenz in Asien. Analysten zufolge muss der Staatsfonds die Führung austauschen, Stellen und einige Flugziele streichen. Die Airline "braucht ein neues Herz und ein neues Hirn", sagt Shukor Yusof vom Beratungsunternehmen Endau Analytics. "So wie heute ist sie dem Untergang geweiht."
(APA/AFP)