Die Zahl leer stehender Wohnungen ist in den vergangenen Jahren angestiegen, warnt die Mietervereinigung. Die Stadt Wien ortet kein Problem.
Die Mietervereinigung fordert eine Meldepflicht für leer stehende Wohnungen in Wien. Denn: "In einem Wohnungsmarkt wie Wien fällt häufig der Vorwurf von Spekulation. Spekulativer Leerstand, sagen die Experten. Das bedeutet, es wird absichtlich nicht vermietet, um später höhere Mieten zu kassieren", betont Immobilienexpertin Mara Verlic gegenüber dem ORF-Wien.
"Leider fehlen genaue Zahlen, aber wir können schon wahrnehmen, dass der Leerstand in den vergangenen Jahren zunimmt", kritisiert auch Elke Hanel-Torsch von der Wiener Mietervereinigung. "Als erster Schritt wäre es sicher sinnvoll, dass die Eigentümerinnen und Eigentümer verpflichtet werden, Leerstand zu melden. Sprich, dass es dann eine Liste gibt, aus der ersichtlich wird, wo in Wien Wohnungen leer stehen", forderte sie. Auch eine "Art Leerstandsabgabe" wäre notwendig, damit "es nicht mehr sinnvoll ist, Wohnungen leer stehen zu lassen".
Stadt Wien: "Markt ist in einem gesunden Zustand"
Auf Anfrage gab das Büro von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ) an, dass aktuell 30.000 Wohnungen in Wien leer stünden. Damit befinde sich der Markt "in einem gesunden Zustand". Eine Meldepflicht sei folglich nicht erforderlich. "Der Wohnungsleerstand in Wien mit drei Prozent entspricht einer gesunden Mobilitätsreserve, die Umzüge und Sanierung möglich macht", sagte eine Sprecherin Ludwigs. Demnach sei auch eine Leerstandsabgabe kein Thema.
(Red.)
