Alois H. verwendete bei einem der Schusswechsel mit der Polizei ein Sturmgewehr 77 des Bundesheeres. Woher er die Waffe hatte, ist unklar.
Alois H., der "Wilderer vom Annaberg", der vor fast einem Jahr drei Polizisten, einen Sanitäter und sich selbst erschossen hat, beschäftigt weiter die Ermittler. Eine Waffe des Mannes war im Mai dieses Jahrers im Lassingbach liegend entdeckt worden. Nun stellte sich heraus, dass das Sturmgewehr 77 aus den Beständen des Bundesheeres stammte, berichtet der ORF am Mittwoch.
Das Sturmgewehr mit Schalldämpfer und Hülsenauffangsack dürfte durch Hochwasser zutage gebracht worden sein. Alois H. hatte es bei dem Schusswechsel mit der Polizei im Ortsteil Schmelz von Annaberg verwendet.
Die ausrangierte Waffe hätte eigentlich vernichtet werden sollen, berichtet nun die Austria Presseagentur. Wie sie stattdessen in die Hände von H. fiel, soll nun geklärt werden. Der Privatbesitz ist verboten.
Amoklauf vor fast einem Jahr
Der 55-Jährige Alois H. hatte am 17. September 2013 in Annaberg (Bezirk Lilienfeld) drei Polizisten und einen Sanitäter erschossen. Die Beamten waren wegen Wilderei im Einsatz. Anschließend flüchtete der Transportunternehmer zu seinem Anwesen in Großpriel nahe Melk, wo er sich das Leben nahm.
Im Zuge der folgenden Ermittlungen wurden dem Mann 108 Straftaten - u.a. Einbrüche und Brandstiftungen - mit einem Gesamtschaden von 9,8 Millionen Euro zugeordnet. Laut dem im Mai vorgelegten Evaluierungsbericht des Innenministeriums wurden bei dem - in ein Blutbad mündenden - Polizeieinsatz keine Fehler gemacht.
Alois H. hatte bei seinem Amoklauf in Annaberg eine aus den Beständen des Bundesheeres ausgeschiedene Waffe. Weil der Beschuldigte tot ist, wird es dazu keine Ermittlungen geben.
Vor acht Monaten tötete Alois H. drei Polizisten, einen Sanitäter und schließlich sich selbst. Nach langem Schweigen reagiert das Innenministerium nun auf Kritik am Einsatz und prüft bessere Schutzausrüstung für die Polizei.