Kurz telefoniert mit Kurden-Präsident Barzani

Österreich will 100.000 Menschen medizinisch für bis zu drei Monate versorgen.
Österreich will 100.000 Menschen medizinisch für bis zu drei Monate versorgen.(c) REUTERS
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Güter zur Gesundheitsversorgung von bis zu 100.000 Menschen seien bald für den Transport bereit. Man benötige alles, ohne Einrschränkungen, soll Barzani gesagt haben.

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) hat am Donnerstagabend mit Massoud Barzani, Präsident der kurdischen Autonomiegebiete, telefoniert. Dabei habe Barzani erklärt, am dringendsten bräuchte der Nordirak humanitäre Hilfe und Waffenlieferungen, hieß es am Freitag aus dem Außenamt gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). Für Österreichs Entscheidung, keine Waffen zu liefern, habe er demnach "vollstes Verständnis" gezeigt.

Man benötige alles, ohne Einschränkungen, habe Barzani gesagt. Am wichtigsten seien Wasser, Lebensmittel und Medikamente. Den Außenamtsangaben zufolge habe sich der kurdische Präsident bei Kurz für Österreichs bevorstehender Beteiligung bei Hilfsgüterlieferungen, sowie den Hilfsgeldern in Höhe von einer Million Euro bedankt.

Zu den Waffenlieferungen habe Barzani erklärt, dass die jihadistische Miliz "Islamischer Staat" (IS, vormals ISIS/ISIL) mit besserem Kriegsgerät, als die kurdischen Peshmerga-Kämpfer, ausgestattet sei. Deshalb brauche man auch Unterstützung durch Waffenlieferungen.

Österreichische Hilfsgüter bereit zum Transport

Österreich will sich an der Luftbrücke zur Lieferung von Hilfsgütern für von IS-Islamisten vertriebenen Flüchtlinge im Nordirak beteiligen. Durch Hilfslieferungen soll eine "Gesundheitserstversorgung" für bis zu 100.000 Menschen für die Dauer von bis zu drei Monaten ermöglicht werden, hieß es dazu aus dem Außenministerium auf gegenüber der Austria Presse Agentur Freitagfrüh.

Entsprechende Pakete seien in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation "Rotes Kreuz" zusammengestellt worden und enthielten Güter, wie etwa Medikamente. Derzeit lote man noch die Möglichkeiten des Transportweges der Hilfsgüter aus. Seit mehreren Tagen gebe es bereits "eine engste Abstimmung zwischen dem Außen-, Innen- und Verteidigungsministerium", hieß es dazu aus dem Außenamt.

Die "Kronen Zeitung" berichtete in ihrer Freitagsausgabe über einen möglichen Transport via Zypern mit britischer Beteiligung. Dies konnte das Außenamt zunächst nicht bestätigen.

Österreich stellte in den vergangenen Tagen eine Million Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds für den Nordirak bereit. Laut Angaben der UN-Mission im Irak (UNAMI) fanden bereits rund 200.000 Menschen Zuflucht in der kurdischen Autonomieregion im Nordirak. Im Tagesverlauf wollen die EU-Außenminister auf einer Sondersitzung in Brüssel über das weitere Vorgehen zum Irak beraten.

(APA)


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