Wiener Wirtschaftsbund: Handel soll am Sonntag aufsperren

Die Presse
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Bald könnte die politische Diskussion um die Tourismuszone in Wien starten. Höchst umstritten ist die Frage, wie weit eine solche Zone reichen würde.

Die neuerliche Debatte um die Aufsperr-Erlaubnis war vom neuen Wirtschaftskammer-Präsidenten und Wirtschaftsbund-Obmann Walter Ruck angeregt worden. Im Gespräch mit der "Presse" sagte Ruck im Juli, das es nach Sozialpartner- und Bürgermeistergesprächen in einem halben bis dreiviertel Jahr so weit sein konne. Nun spricht sich auch der Wiener ÖVP-Wirtschaftsbund für dafür aus, dass die Geschäfte in der Bundeshauptstadt in ausgesuchten Tourismuszonen am Sonntag aufsperren dürfen. Die stellvertretende Obfrau des ÖVP-Bundes, Margarete Gumprecht, hat am Mittwoch in einer Pressekonferenz dafür plädiert, solche Zonen einzurichten. Sie kündigte entsprechende Verhandlungen mit der Stadt an.

Diese sollen starten, sobald jene Arbeitsgruppe, die derzeit in der Wirtschaftskammer das Thema erörtert, ihre Ergebnisse vorgelegt hat. Dann liege der Ball beim Wiener Landeshauptmann Michael Häupl (SPÖ), der für die Einrichtung möglicher Tourismuszonen zuständig sei, so Gumprecht. Dass ganz Wien zu einer solchen erklärt wird, glaubt sie nicht: "Das wird sich nicht ausgehen."

Festlegung der Zone höchst umstritten

Laut dem Direktor des Wiener Wirtschaftsbundes, Alexander Biach, könnten "touristisch interessante Gegenden" zu Zonen mit Sonntagsöffnung werden. "Das setzt aber eine Akkordierung unter den Branchen voraus", betonte er. Der Wirtschaftsbunddirektor schätzt, dass etwa ab September die politische Diskussion beginnen könnte.

Höchst umstritten ist in Wien aber seit jeher die Frage, wie weit eine Tourismuszone reichen würde. Bei einer Beschränkung auf die City wäre etwa die Mariahilfer Straße nicht dabei. Und bei einer Ausdehnung bis zum Gürtel würde etwa einer der vehementesten Befürworter einer Sonntagsöffnung, Richard Lugner, die Geschäfte in seiner Lugner-City nicht offenhalten dürfen.

Sollte es in Wien zu  der Umsetzung der Sonntagsöffnung für Tourismuszonen kommen, würde Wien nur das nachvollziehen, was es in weiten Teilen von Österreich schon gibt, sagte Wirtschaftskammer-Chef Ruck. Auch der Bürgermeister würde, wenn er dann letztendlich unterschreibe, das Rad nicht neu erfinden.

(APA)


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