Netflix-Start: Preiskrieg der Videoanbieter erwartet

Im September startet die Online-Videothek auch in Österreich. Sky Deutschland hat den Preis für seine Plattform Snap bereits gesenkt.

Der Start der Online-Videothek Netflix in Österreich, Deutschland und der Schweiz im September dürfte einen wahren Preiskrieg auslösen. Mit Abopreisen von weniger als zehn Euro im Monat feierte Netflix einem Siegeszug in den USA. Wie viel ein Netflix-Abo kostet wird, ist noch nicht bekannt. Der Preis dürfte aber auch um die zehn Euro liegen. Sky Deutschland hat den Preis für seine Online-Videothek "Snap by Sky" bereits gesenkt. Statt rund zehn Euro pro Monat zahlt man derzeit nur vier Euro, bis Ende September gibt es das Angebot kostenlos.

RTL-Chef Guillaume de Posch rechnet damit, dass Netflix den Pay-TV-Anbietern in Deutschland und Frankreich schwer zu schaffen machen wird. "Es wird einen Preiskrieg geben", sagte de Posch am Donnerstag im Reuters-Interview.

Auch der Fernsehkonzern selbst bietet Videomaterial online an. Trotzdem sieht er sich selbst vor allem als Beobachter. Denn er bietet anders als Netflix, Sky Deutschland oder ProSiebenSat.1 kaum kostenpflichtige Filme an, sondern stützt sich auf Werbeerlöse. "Wir sehen keinen größeren Einfluss auf uns", sagte de Posch.

Auch im Rennen um Filmrechte für die europäischen Märkte befürchtet de Posch kaum Konkurrenz durch Netflix. Denn für die RTL-Gruppe seien die Rechte der Erstausstrahlung im Fernsehen entscheidend, während sich Videotheken wie Netflix zu einem großen Teil auf eine spätere Verwertung konzentrierten. Die RTL-Tochter Fremantle profitiere sogar von der weltweiten Expansion des Videoanbieters, der auch bei Fremantle Inhalte einkaufe.

Netflix in Österreich

Am 1. September startet Netflix in Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Belgien und Luxemburg.

Netflix gibt es seit 1997. Zunächst dominierte der DVD-Verleih, mit dem Aufkommen schneller Internetverbindungen vollzog sich der Schwenk zum Streaming.

Zuletzt machte Netflix mit selbst produzierten Serien Furore wie "House of Cards" und "Orange Is the New Black". Bestehende Konkurrenten in Deutschland sind Amazon, Maxdome oder Watchever.

(APA/dpa)

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