Iran zu Kampf gegen IS bereit

Teheran bietet seine Hilfe gegen die Jihadisten an – und fordert als Bedingung Ende der Atomsanktionen.

Bagdad. Der Iran hat nun offen seine Unterstützung im Kampf gegen die Jihadisten des Islamischen Staats (IS) im Nordirak angeboten. Doch der Einsatz hätte seinen Preis: Im Gegenzug sollten „alle Sanktionen im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm“ aufgehoben werden, sagt Außenminister Mohammad Javad Zarif nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Irna. „Wenn wir uns bereiterklären, im Irak etwas zu unternehmen, sollte die andere Verhandlungsseite etwas zurückgeben“, so Zarif.

Die Nachrichtenagentur Mehr berichtete sogar, der iranische Außenminister verhandle bereits mit europäischen Regierungen über Irans Beitrag im Kampf gegen IS – und mögliche Gegenleistungen.

Ein Eingreifen des Iran scheint aber auch ohne große Zugeständnisse des Westens denkbar: Das Mullah-Regime sieht sich als Regional– und Schutzmacht der Schiiten. Seine Achse über den Irak und Syrien bis in den Libanon wankt. Die iranischen al-Quds-Brigaden kämpfen auch deshalb bereits an der Seite des Regimes in Syrien. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.08.2014)

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