Die israelischen Streitkräfte erklärten, sie hätten 20 Ziele beschossen, darunter Raketenwerfer und Waffenverstecke.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut mit Luftangriffen auf palästinensischen Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen reagiert. Dabei kamen am Samstag nach Angaben der Behörden in Gaza fünf Menschen ums Leben. Die israelischen Streitkräfte erklärten, sie hätten 20 Ziele beschossen, darunter Raketenwerfer und Waffenverstecke.
Wie Vertreter der palästinensischen Rettungskräfte mitteilten, wurden bei dem Luftangriff auf ein Wohnhaus in der Nähe des Flüchtlingslagers Nusseirat im Zentrum des Gazastreifens zwei Frauen, zwei Kinder und ein Mann getötet, die alle derselben Familie angehörten. Der Leiter der Rettungskräfte, Ashraf al-Kudra, hatte zunächst von drei Toten und fünf Verletzten gesprochen. Nach Angaben von Ärzten in Deir al-Balah erlagen später aber weitere Menschen ihren Verletzungen.
Kampf gegen die Hamas wird verschärft
Bombardiert wurden nach Angaben von Augenzeugen und Behördenvertretern auch drei Moscheen in Khan Younis im Süden des Gazastreifens und im Flüchtlingslager Shati. Bei einem Angriff auf ein Haus in Zeitun im Osten von Gaza wurden laut den Rettungskräften zudem sieben Menschen verletzt. Die israelische Luftwaffe flog nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen 20 Luftangriffe im Gazastreifen. Im Süden Israels schlugen demnach drei Geschosse aus dem Gazastreifen ein.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte am Freitag damit gedroht, den Kampf gegen die radikalislamische Hamas zu verschärfen. Zuvor war ein vierjähriger Bub in Israel von einem aus Gaza abgefeuerten Granatwerfergeschoss getötet worden.
Eine befristete Waffenruhe war noch vor ihrem Ablauf in der Nacht zum Mittwoch gescheitert. Seitdem wurden nach Angaben der Rettungskräfte 81 Menschen im Gazastreifen getötet. Seit Beginn der israelischen Militäroffensive am 8. Juli wurden mindestens 2.100 Palästinenser getötet. Die UNO schätzen den Anteil der zivilen Opfer auf 70 Prozent. Die israelische Armee erklärte hingegen, bei 40 bis 50 Prozent der Getöteten handle es sich um "bewaffnete Kämpfer". Auf israelischer Seite gab es 68 Tote, darunter vier Zivilisten.
(APA/Reuters/AFP)