Mit dem Wiedereinzug von Walter Schopf sinkt der Frauenanteil im Nationalrat auf knapp unter 31 Prozent.
Dass mit Walter Schopf ein Mann das Mandat der verstorbenen Barbara Prammer erhält, hat die SPÖ-Frauen verärgert und eine neue Debatte um Frauenquoten entfacht. SP-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek kann sich die Einführung eine gesetzliche Quote für das Parlament vorstellen. Derzeit machen nur die Grünen Halbe-Halbe, das Team Stronach kommt immerhin fast an einen 50-Prozent-Anteil heran.
Der Frauenanteil im Nationalrat sinkt mit Schopfs Einzug leicht von knapp über auf knapp unter 31 Prozent, im roten Parlamentsklub von rund 35 auf rund 33 Prozent. Die Partei hat sich eigentlich einen 40-prozentigen Frauenanteil verordnet. "Scheidet ein(e) MandatarIn, unabhängig aus welchem Grund aus, ist durch die Nachrückung sicherzustellen, dass die Einhaltung der Quote erhalten bleibt bzw. erzielt wird", heißt es dazu im Parteistatut.
Noch geringer ist der Frauenanteil mit 28 Prozent im Klub der ÖVP, wo nur 13 von 47 Abgeordneten weiblich sind. Auch die Volkspartei liegt damit deutlich unter dem - schon seit 1995 - angepeilten Frauenanteil von einem Drittel. Allerdings wurde die "Mindestquote von einem Drittel für öffentliche Mandate" nur im Parteiprogramm festgeschrieben. Ins Organisationsstatut, wo unter anderem auch die Erstellung der Kandidatenlisten geregelt wird, wurde die Quote bis heute nicht übernommen.
Grüne: 54 Prozent der Abgeordneten weiblich
Im Grünen Parlamentsklub sitzen elf Männern gleich 13 Frauen gegenüber, womit der Frauenanteil bei 54 Prozent liegt. Die Vorgabe des Parteistatuts - "zumindest 50 % Frauen" und "eine Frauenmehrheit ist durchaus zulässig und willkommen" - wird damit erfüllt. Das Team Stronach lehnt Frauenquoten zwar ab, hat mit fünf weiblichen von insgesamt elf Abgeordneten aber auch so einen beachtlichen 45-Prozent-Anteil.
Weit abgeschlagen sind beim Frauenanteil dagegen FPÖ und Neos: Die Freiheitlichen haben bei insgesamt 40 Abgeordneten nur sieben Frauen im Nationalratsklub - ein Anteil von 18 Prozent. Noch geringer ist der Frauenanteil mit nur elf Prozent bei den Neos. Dort ist von neun Abgeordneten nur eine einzige weiblich.
(APA/Red.)