Man erwäge nun, an einzelnen Standorten kurzfristig - etwa für mehrere Stunden - in den Ausstand zu treten, informierte die Pilotengewerkschaft.
Die Pilotengewerkschaft plant keinen Bing Bang, sondern wählt die Taktik der kleinen Ndalestiche. Die Lufthansa-Piloten planen im Falle eines Streiks begrenzte Ausstände. "Es wird nicht zwingend so sein, dass wir wie beim letzten Streik im April die Lufthansa drei Tage lahmlegen", sagte ein Sprecher der Piloten-Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Dienstag. Der Ausstand sei für die Kranich-Airline relativ leicht zu bewältigen gewesen, da der Flugbetrieb einfach angehalten worden sei.
Stattdessen erwäge Cockpit nun, an einzelnen Standorten kurzfristig - etwa für mehrere Stunden - in den Ausstand zu treten. Damit könnten auch die Beeinträchtigungen für Flugreisende reduziert werden. "Wir wollen nicht die Kunden treffen, sondern die Lufthansa." Von einem Pilotenstreik bei der AUA-Mutter Lufthansa wären voraussichtlich auch Österreich-Verbindungen betroffen.
Nichtsdestotrotz müssen dei Lufthansa-Paasagiere weiter bangen. Denn wann wann die Piloten der AUA-Mutter Lufthansa ihre Streikankündigung im Konflikt um die Frühpensionierung in die Tat umsetzen, war auch am Dienstag zunächst weiter unklar.
Streik-Timing mit der Bahngewerkschaft
Doch auch wenn die Piloten die Arbeit nur an einzelnen Flughäfen wie Frankfurt oder München niederlegen, könnte das weitreichende Folgen haben und den eng getakteten Flugplan gefährden. Um Passagieren, deren Flug nicht abhebt, Ausweichmöglichkeiten zu bieten, werde Cockpit das Streik-Timing mit den Bahngewerkschaften abstimmen, die ebenfalls Arbeitsniederlegungen planen, sagte der Cockpit-Sprecher. "Wir wollen Deutschland nicht lahmlegen."
Die Lokführer-Gewerkschaft GDL und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verlangen Lohnerhöhungen. Falls die Forderungen nicht erfüllt werden, könnte auch dort bald gestreikt werden.
Im April hatten die Piloten ihre Macht demonstriert und die Arbeit für drei Tage niedergelegt - insgesamt 425.000 Lufthansa-Passagiere waren betroffen. Wegen des größten Streiks in ihrer Geschichte strich die Kranich-Airline damals 3.800 Flüge. Die Gewinneinbußen für den Frankfurter Konzern beliefen sich auf 60 Mio. Euro.
(APA/Reuters)