Kriminell erworbenes Geld kann man nicht einfach ausgeben - die Behörden kämen zu schnell dahinter. Verbrecher müssen es daher erst "reinwaschen". Das funktioniert meist über weltweit vernetzte Transaktionen: Das Geld wird so lange hin und her verschoben, bis man es nicht mehr zurückverfolgen kann. Hier einige sehr einfache Methoden, wie Geld gewaschen werden kann - und bei denen jeder Bürger teilweise zum Mittäter werden kann. von Ewald Bechtloff
(c) Bilderbox
Eine eher umständliche Variante der Geldwäsche sind Scheinkäufe bei eingeweihten Restaurants. Zur Vereinfachung steht ab jetzt "Dealer" für Verbrecher, die Geld waschen wollen. Das funktioniert so:
(c) Bilderbox
Dealer kaufen zum Schein Speisen und Getränke in der beteiligten Bar mit ihrem Drogengeld. Das Restaurant verbucht die Einnahmen ganz normal wie von jedem Gast.
Die zum Schein verkauften zum Beispiel Cocktails haben aber nie existiert. Das Restaurant kauft zwar selbst die Zutaten um eine nachvollziebare Bilanz zu haben, leert sie aber weg. Cocktails eignen sich besonders gut, da hier die Gewinnspanne des Restaurants sehr hoch ist.
(c) Bilderbox
Das Restaurant wiederum führt die "Gewinne" über einige Zwischenstationen an die Dealer ab - und schon ist das Drogengeld zu sauberem, versteuertem Einkommen aus einem Restaurant geworden.
(c) Bilderbox
Eine weit verbreitete Form der Geldwäsche ist Glücksspiel. Drogengeld in bar wird an der Kasse in Spielchips gewechselt und sehr konservativ gesetzt - zum Beispiel beim Roulette auf zwei der drei Reihen.
(c) Bilderbox
Der Teil, den der Spieler logisch verliert (im Casino gewinnt langfristig immer das Casino), wird als Spesen akzeptiert. Was vom Drogengeld nach ein paar Stunden Glücksspiel übrig bleibt wird wieder in Bargeld zurückgetauscht - als "sauberer" Spielgewinn.
(c) Bilderbox
Relativ langwierig ist der Weg über Scheinfirmen. Diese sind oft irgendwo in zum Beispiel der Karibik angesiedelt, wo es noch so gut wie keine Finanzmarktaufsicht gibt.
(c) Bilderbox
Dealer überweisen laufend kleine Beträge auf die Konten der Scheinfirma oder schicken direkt Bargeld zu ihrem Kontaktmann im Land der Scheinfirma.
(c) Bilderbox
Von dort aus wird das Geld ein paar hundert Mal "im Kreis geschickt", indem zum Beispiel Versicherungen oder Aktien ge- und verkauft werden.
(c) Bilderbox
Das dann nicht mehr nachvollziehbare Geld wird zurück in das Ausgangsland transferiert, in dem zum Beispiel die Scheinfirma Pseudo-Waren kauft.
(c) Bilderbox
Mit dieser Methode kann jeder unschuldige Bürger Mittäter werden. Dealer kaufen Elektrogeräte, Kleidung oder DVDs mit ihrem Drogengeld ganz normal Bar im Handel.
(c) Bilderbox
Dann versteigern sie die Waren zu sehr niedrigen Preisen bei online-Auktionshäusern. Der gutläubige Erwerber freut sich über ein Schnäppchen, der verbrecherische Verkäufer hat exakt den Verkaufspreis an sauberem Geld gewonnen.
(c) Bilderbox
Dealer schließen eine Lebensversicherung in einem Land ab, das nicht mit den Behörden im Heimatland kooperiert. Der Versicherungsbetrag wird von einem Strohmann bar einbezahlt.
(c) Bilderbox
Nach relativ kurzer Zeit wird die Versicherung dann storniert oder von einem anderen Strohmann gekauft - und schon ist das Geld als Versicherungsleistung "sauber".
(c) Bilderbox
Die "Financial Action Task Force on Money Laundering (FATF)", eine internationale Behörde gegen Geldwäsche, teilt den "Reinigungsprozess" in drei Phasen ein:
(c) Bilderbox
Dealer bringen das Drogengeld Bar in kleinen Portionen in den Finanzkreislauf. Hier sind zum Beispiel anonyme Konten recht beliebt.
(c) Bilderbox
Über unzählige Stationen wird das Geld durch die Welt geschickt, bis es nicht mehr zurückverfolgt werden kann.
(c) Bilderbox
Sehr beliebt ist es dann, das Geld als Sicherheit für einen normalen Kredit anzugeben. Den Kredit zahlen die Verbrecher aber nie wieder zurück - es ist sauberes Geld und die Bank bleibt auf dem Drogengeld als Sicherheit sitzen.
(c) Bilderbox
Die Tricks der Geldwäscher
Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.