Steinmeier fürchtet IS-Angriff auf weitere Staaten

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Der deutsche Außenminister geht davon aus, dass die Jihadisten auch Saudi-Arabien und Jordanien ins Visier nehmen werden.

Nach dem Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak befürchtet der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier Angriffe der Jihadisten auf weitere Staaten. Die Extremisten hätten einen ideologischen Anspruch, "der weit über den gegenwärtigen Irak hinausgeht", sagte der SPD-Politiker in Hamburg.

Unter anderem sei Saudi-Arabien im Fokus, ebenso Jordanien. Die sunnitische Miliz, die nach Schätzungen von Experten Zehntausende Kämpfer unter Waffen hat, beherrscht in Syrien und im Irak große Gebiete und errichtete dort ein so genanntes Kalifat unter Führung Abu Bakr al-Baghdadis. Frankreichs Präsident Francois Hollande schließt eine Militärintervention gegen den IS nicht aus. Die USA unterstützt mit Luftangriffen bereits die irakische Armee und die Peschmerga-Milizen, sie überlegen eine Ausweitung der Luftschläge auch auf Syrien.  Deutschland beschloss erst unlängst Waffenlieferungen an die Kurden, die erste Tranche soll schon heue eintreffen.

Erklärung der Familie Sotloffs

Die Familie von Steven Sotloff - des zweiten US-Reporters, den die IS innerhalb von zwei Wochen enthauptet hat - hat unterdessen eine Erklärung verbreitet, in der sie den Journalisten als "sanfte Seele" würdigt. Er sei zwischen zwei Welten zerrissen gewesen, die Arabische Welt habe ihn angezogen. "Er war kein Kriegs-Junkie. Er wollte nur denen eine Stimme geben, die keine haben", sagte Barak Barfi, ein Freund Sotloffs und Sprecher der Sotloff-Familie. "Steve war kein Held. Er suchte das Gute, das in der Dunkelheit verschlossen war. Er wollte immer den Minderprivilegierten helfen. Steve starb als Märtyrer im Namen Gottes", endete Barfi auf Arabisch.

An IS-Führer Baghdadi gerichtet, forderte Barfi, ein Islam-Gelehrter, die Auslegung des Islam durch den IS heraus. "Ich bin bereit, über den Koran zu diskutieren. Ich habe kein Schwert in der Hand, und ich warte auf Ihre Antwort."


 

(APA/AFP/DPA/Reuters)


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