Der Chef des deutschen ifo-Instituts meint, die EZB habe ihr Pulver schon zu früh verschossen.
Der Chef eines der führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute, Hans-Werner Sinn vom ifo, kritisiert den Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB). Die erneute Leitzinssenkung werde "wirkungslos" sein, teilte Sinn am Donnerstag in München mit. "Die EZB hatte ihr Pulver schon viel zu früh verschossen und die Zinsen zu weit gesenkt." Nun sei sie in einer "Liquiditätsfalle".
Der ifo-Präsident kritisierte zudem, dass sich "bedauerlicherweise" auch der Kauf von Anleihen durch die EZB andeute. "Damit würde sie das Investitionsrisiko der Anleger übernehmen, wozu sie nicht befugt ist, weil es sich dabei um eine fiskalische und keine geldpolitische Maßnahme handelt." Eine solche Politik ginge zulasten der Steuerzahler Europas, die für die Verluste der EZB aufkommen müssten, meinte Sinn.
(APA/dpa)