Top 17
Top 17: Diese Ökonomen prägen Österreich
Im großen Ökonomen-Ranking der "Presse" finden sich nicht nur viele bekannte Gesichter, sondern auch einige Überraschungen.

Welche Ökonomen prägen Österreich? Nachdem die „Frankfurter Allgemeine“ diese Frage im vergangenen Jahr erstmals für Deutschland erörtert hat, haben sich FAZ, "Presse" und NZZ heuer zusammengetan und drei Rankings ausgearbeitet: jedem Land seine eigene Ökonomen-Hitparade.
Mediatenor International hat als als Kooperationspartner die Medien in den drei Ländern ausgewertet .
Bild: WU Wien
Mediatenor International hat als als Kooperationspartner die Medien in den drei Ländern ausgewertet .
Bild: WU Wien
Die Presse (Clemens Fabry)

Das Ranking besteht aus drei Säulen, die folgende Fragen beantworten: Wie oft wurde die Person von August 2013 bis August 2014 von anderen Wissenschaftlern zitiert? Auf die Meinung welcher Ökonomen hören die Politiker und Ministeriums-Entscheidungsträger am meisten? Und welche Ökonomen haben die größte Medienpräsenz?
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Die Presse (Clemens Fabry)

17. Michael Landesmann,
Universität Linz, WIIW
Der Linzer Professor Michael Landesmann ist auch Forschungsdirektor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche. Er forscht zur wirtschaftlichen Integration in Europa mit Schwerpunkt Osteuropa und war auch als Berater der EU-Kommission tätig.
Der Linzer Professor Michael Landesmann ist auch Forschungsdirektor des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche. Er forscht zur wirtschaftlichen Integration in Europa mit Schwerpunkt Osteuropa und war auch als Berater der EU-Kommission tätig.
APA/HELMUT FOHRINGER

16. Helmut Mahringer
Institut für Wirtschaftsforschung
Mahringer arbeitet seit 1999 beim Wifo, wo er auch Betriebsratsobmann ist. Er forscht zu den Themen Arbeitsmarkt, Einkommen und soziale Sicherheit. Der 1965 geborene Ökonom erstellt für das Wifo unter anderem Beschäftigungsprognosen. Er wurde im betreffenden Zeitraum 10 mal in den Medien zitiert und 14 mal von Kollegen. Wie bei allen Ökonomen auf den hinteren Plätzen ist der politische Einfluss gering.
Mahringer arbeitet seit 1999 beim Wifo, wo er auch Betriebsratsobmann ist. Er forscht zu den Themen Arbeitsmarkt, Einkommen und soziale Sicherheit. Der 1965 geborene Ökonom erstellt für das Wifo unter anderem Beschäftigungsprognosen. Er wurde im betreffenden Zeitraum 10 mal in den Medien zitiert und 14 mal von Kollegen. Wie bei allen Ökonomen auf den hinteren Plätzen ist der politische Einfluss gering.
Wifo

15. Helmut Hofer
Institut für Höhere Studien
IHS-Forscher Helmut Hofer gilt als Experte für Lohnstrukturen und den Arbeitsmarkt, was ihn zu einem beliebten Gesprächspartner für die Medien macht. Der 50-jährige ist auch für die jährlichen Konjunkturprognosen des Instituts für Höhere Studien mitverantwortlich. Er bringt es auf 33 Forscherzitate im Untersuchungszeitraum.
IHS-Forscher Helmut Hofer gilt als Experte für Lohnstrukturen und den Arbeitsmarkt, was ihn zu einem beliebten Gesprächspartner für die Medien macht. Der 50-jährige ist auch für die jährlichen Konjunkturprognosen des Instituts für Höhere Studien mitverantwortlich. Er bringt es auf 33 Forscherzitate im Untersuchungszeitraum.
IHS

14. Thomas Url
Institut für Wirtschaftsforschung
Seine 46 Forscherzitate sichern Thomas Url den 14. Platz im Ranking. Der 51-Jährige hat in Graz und Wien studiert und forscht am Wifo zu Versicherungsthemen, sowie zur europäischen Währungsunion und Ökonometrie. Vor seinem Engagement beim Wifo war er Assistenzprofessor beim IHS.
Seine 46 Forscherzitate sichern Thomas Url den 14. Platz im Ranking. Der 51-Jährige hat in Graz und Wien studiert und forscht am Wifo zu Versicherungsthemen, sowie zur europäischen Währungsunion und Ökonometrie. Vor seinem Engagement beim Wifo war er Assistenzprofessor beim IHS.

13. Franz Hahn
Institut für Wirtschaftsforschung, Uni Linz
Der 1952 geborene Hahn ist Privatdozent für VWL an der Johannes Kepler Universität Linz und Wirtschaftsforscher am Wifo, wo er seit 1981 tätig ist. Er hat zur Finanzkrise und zur Bankenregulierung geforscht. Hahn bringt es auf neun Medienzitate und 31 Forscherzitate im Erhebungszeitraum. Sein politischer Einfluss ist allerdings eher gering.
Der 1952 geborene Hahn ist Privatdozent für VWL an der Johannes Kepler Universität Linz und Wirtschaftsforscher am Wifo, wo er seit 1981 tätig ist. Er hat zur Finanzkrise und zur Bankenregulierung geforscht. Hahn bringt es auf neun Medienzitate und 31 Forscherzitate im Erhebungszeitraum. Sein politischer Einfluss ist allerdings eher gering.
Wifo

12. Fritz Breuss
Institut für Wirtschaftsforschung, WU
Der 2009 emeritierte Breuss schafft es im Erhebungszeitraum auf fünf Medien- und 73 Forscherzitate. Breuss war von 1974 bis 2009 am Wifo tätig und ist heute Professor im Ruhestand, der fleißig weiterforscht: am Wifo zuletzt zuletzt zum äußerst umstrittenen transaltlantischen Freihandelsabkommen TTIP sowie zur Europäischen Integration.
Der 2009 emeritierte Breuss schafft es im Erhebungszeitraum auf fünf Medien- und 73 Forscherzitate. Breuss war von 1974 bis 2009 am Wifo tätig und ist heute Professor im Ruhestand, der fleißig weiterforscht: am Wifo zuletzt zuletzt zum äußerst umstrittenen transaltlantischen Freihandelsabkommen TTIP sowie zur Europäischen Integration.
Michaela Bruckberger

11. Bernhard Felderer
Nationalökonom, Fiskalrat
Obwohl er als IHS-Chef in den Ruhestand gegangen ist, hat Felderer weiterhin eine gewichtige Stimme – auch abseits seiner Rolle als Chef des Fiskalrats. Als Ökonom bringt er es auf 40 Medien- und 37- Politikpunkte. Bei den Forscherzitaten sieht es aber eher mau aus: Felderer wurde im Erhebungszeitraum nur sieben mal zitiert.
Obwohl er als IHS-Chef in den Ruhestand gegangen ist, hat Felderer weiterhin eine gewichtige Stimme – auch abseits seiner Rolle als Chef des Fiskalrats. Als Ökonom bringt er es auf 40 Medien- und 37- Politikpunkte. Bei den Forscherzitaten sieht es aber eher mau aus: Felderer wurde im Erhebungszeitraum nur sieben mal zitiert.
Die Presse/ Clemens Fabry

10. Christian Helmenstein,
Industriellenvereinigung
Helmenstein ist der einzige Ökonom einer expliziten Lobbyorganisation, der es auf diese Liste schafft. Sein politischer Einfluss ist deutlich geringer als etwa der von AK-Chefvolkswirt Markus Marterbauer – Aber vor allem Helmensteins frühe Artikel zum Thema „Brain Drain“ bringen ihm auch heute noch viele Zitate in einschlägigen Zeitschriften.
Helmenstein ist der einzige Ökonom einer expliziten Lobbyorganisation, der es auf diese Liste schafft. Sein politischer Einfluss ist deutlich geringer als etwa der von AK-Chefvolkswirt Markus Marterbauer – Aber vor allem Helmensteins frühe Artikel zum Thema „Brain Drain“ bringen ihm auch heute noch viele Zitate in einschlägigen Zeitschriften.
APA/HELMUT FOHRINGER

9. Margit Schratzenstaller,
Institut für Wirtschaftsforschung
Die einzige Frau im Spitzenfeld der Ökonomen ist als Gesprächspartnerin für die Medien sehr beliebt, sie macht 89 Punkte in dieser Säule. Die Steuerexpertin Schratzenstaller sammelt auch 85 Punkte beim politischen Einfluss. Sie bringt es aber nur auf fünf wissenschaftliche Zitate und schafft somit die Qualifikation für dieses Ranking knapp, aber doch.
Die einzige Frau im Spitzenfeld der Ökonomen ist als Gesprächspartnerin für die Medien sehr beliebt, sie macht 89 Punkte in dieser Säule. Die Steuerexpertin Schratzenstaller sammelt auch 85 Punkte beim politischen Einfluss. Sie bringt es aber nur auf fünf wissenschaftliche Zitate und schafft somit die Qualifikation für dieses Ranking knapp, aber doch.
Michaela Bruckberger

8. Josef Zechner
Wirtschaftsuniversität Wien
Der 59-jährige Zechner ist seit 2008 Professor für Finanzen und Investments an der WU Wien – und somit der erfolgreichste Bankenforscher im Ranking. Er brachte es auf 365 Zitate in einschlägigen Zeitschriften und liegt damit sogar knapp vor Christian Keuschnigg – und deutlich vor allen weiteren Ökonomen in dieser Liste.
Der 59-jährige Zechner ist seit 2008 Professor für Finanzen und Investments an der WU Wien – und somit der erfolgreichste Bankenforscher im Ranking. Er brachte es auf 365 Zitate in einschlägigen Zeitschriften und liegt damit sogar knapp vor Christian Keuschnigg – und deutlich vor allen weiteren Ökonomen in dieser Liste.
Clemens Fabry

7. Hans-Werner Sinn
Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung
Sinn ist in Deutschland ein medialer Dauerbrenner und schafft es auch in Österreich auf 19 einschlägige Zitate – und damit 55 Medienpunkte. Der Chef des Ifo-Instituts hat sich in der Eurokrise vor allem durch seine Kritik an der EZB und der europäischen Politik profiliert. Gemeinsam mit 136 anderen Wirtschaftsprofessoren hat er der EZB in einem offenen Brief rechtswidrige monetäre Staatsfinanzierung vorgeworfen.
Sinn ist in Deutschland ein medialer Dauerbrenner und schafft es auch in Österreich auf 19 einschlägige Zitate – und damit 55 Medienpunkte. Der Chef des Ifo-Instituts hat sich in der Eurokrise vor allem durch seine Kritik an der EZB und der europäischen Politik profiliert. Gemeinsam mit 136 anderen Wirtschaftsprofessoren hat er der EZB in einem offenen Brief rechtswidrige monetäre Staatsfinanzierung vorgeworfen.
REUTERS

6. Stephan Schulmeister
Institut für Wirtschaftsforschung
Der Keynesianer Schulmeister gehört sicherlich zu den bekannteren Ökonomen in Österreich und ist auch der erklärte Liebling der heimischen Politik, wo er das Ranking mit Abstand anführt. Mit nur 34 Forscherzitaten landet er in diesem Bereich aber nicht im Spitzenfeld. Schulmeister gilt als vehementer Kritiker des Neoliberalismus.
Der Keynesianer Schulmeister gehört sicherlich zu den bekannteren Ökonomen in Österreich und ist auch der erklärte Liebling der heimischen Politik, wo er das Ranking mit Abstand anführt. Mit nur 34 Forscherzitaten landet er in diesem Bereich aber nicht im Spitzenfeld. Schulmeister gilt als vehementer Kritiker des Neoliberalismus.
Michaela Bruckberger

5. Lars Feld
Universität Freiburg
Neben seiner Professur für Wirtschaftspolitik an der Uni Freiburg ist Lars Feld auch Leiter des des ordoliberalen Walter Eucken Instituts. Der Sieger des FAZ-Rankings von 2013 ist sehr forschungsstark (551 Zitate im Untersuchungszeitraum). In den untersuchten heimischen Medien bringt er es zwar auf nur fünf Zitate – in der Kombination reicht das aber für Platz fünf.
Neben seiner Professur für Wirtschaftspolitik an der Uni Freiburg ist Lars Feld auch Leiter des des ordoliberalen Walter Eucken Instituts. Der Sieger des FAZ-Rankings von 2013 ist sehr forschungsstark (551 Zitate im Untersuchungszeitraum). In den untersuchten heimischen Medien bringt er es zwar auf nur fünf Zitate – in der Kombination reicht das aber für Platz fünf.
Die Presse (Clemens Fabry)

4. Karl Aiginger
Institut für Wirtschaftsforschung
Karl Aiginger, der Chef des renommierten Wifo, gehört zu den Ökonomen mit der stärksten Medienpräsenz (87 Zitate), aber auch bei den politischen Entscheidungsträgern ist Aiginger gefragt. Der 1948 geborene Ökonom ist seit mehr als vierzig Jahren am Wifo tätig – und seit 2005 dessen Leiter. Insgesamt schaffen es sechs Ökonomen seines Instituts in dieses Ranking.
Karl Aiginger, der Chef des renommierten Wifo, gehört zu den Ökonomen mit der stärksten Medienpräsenz (87 Zitate), aber auch bei den politischen Entscheidungsträgern ist Aiginger gefragt. Der 1948 geborene Ökonom ist seit mehr als vierzig Jahren am Wifo tätig – und seit 2005 dessen Leiter. Insgesamt schaffen es sechs Ökonomen seines Instituts in dieses Ranking.
APA/ROBERT JAEGER

3. Marcel Fratzscher
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung
Fratzscher hat den Stockerlplatz im österreichischen Ranking vor allem seiner Forschungsstärke zu verdanken. Mit 726 Zitaten liegt er in diesem Bereich sogar auf Platz zwei. Der 43-jährige Bonner hat in Kiel studiert, ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und war zuvor von 2008 an Leiter der Abteilung für wirtschaftspolitische Analysen bei der EZB.
Fratzscher hat den Stockerlplatz im österreichischen Ranking vor allem seiner Forschungsstärke zu verdanken. Mit 726 Zitaten liegt er in diesem Bereich sogar auf Platz zwei. Der 43-jährige Bonner hat in Kiel studiert, ist Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin und war zuvor von 2008 an Leiter der Abteilung für wirtschaftspolitische Analysen bei der EZB.

2. Christian Keuschnigg,
Institut für Höhere Studien
Der 55-jährige Tiroler ist 2012 Bernhard Felderer als Direktor des IHS nachgefolgt. Das garantiert ihm eine solide Medienpräsenz, die sich in 75 Nennungen niederschlägt. Aber auch seine fast 300 Forscherzitate haben Keuschnigg auf Platz zwei gehievt. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Steuerthemen, öffentliche Finanzen, Wohlfahrtsstaat und Arbeitsmarkt.
Der 55-jährige Tiroler ist 2012 Bernhard Felderer als Direktor des IHS nachgefolgt. Das garantiert ihm eine solide Medienpräsenz, die sich in 75 Nennungen niederschlägt. Aber auch seine fast 300 Forscherzitate haben Keuschnigg auf Platz zwei gehievt. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Steuerthemen, öffentliche Finanzen, Wohlfahrtsstaat und Arbeitsmarkt.
REUTERS

1. Friedrich Schneider
Univerisität Linz
Der 1949 in Konstanz am Bodensee geborene Ökonom lebt schon seit fast 30 Jahren in Linz, wo er an der Johannes-Kepler-Universität forscht und lehrt. Dass Schneider auf Platz eins landet, ist bemerkenswert, da er nicht für eines der großen Forschungsinstitute arbeitet, die das Ranking ansonsten dominierten: Wifo und IHS. Sieht man sich seine Forschungsgebiete an, wird die Sache schon klarer, denn Schneider ist auf Gebieten zuhause, die viele Ökonomen meiden. Schattenwirtschaft (also „Pfusch“), Steuerhinterziehung und Korruption sind Themen, die spätestens seit der Schuldenkrise und den nationalen und internationalen Finanzskandalen der letzten Jahre eindeutig an Bedeutung gewinnen. Dazu kommt seine Wirkung in der Wissenschaft: mit fast 1000 Zitaten liegt Schneider klar vor der Konkurrenz.
>>> Mehr: Interview mit Friedrich Schneider
Der 1949 in Konstanz am Bodensee geborene Ökonom lebt schon seit fast 30 Jahren in Linz, wo er an der Johannes-Kepler-Universität forscht und lehrt. Dass Schneider auf Platz eins landet, ist bemerkenswert, da er nicht für eines der großen Forschungsinstitute arbeitet, die das Ranking ansonsten dominierten: Wifo und IHS. Sieht man sich seine Forschungsgebiete an, wird die Sache schon klarer, denn Schneider ist auf Gebieten zuhause, die viele Ökonomen meiden. Schattenwirtschaft (also „Pfusch“), Steuerhinterziehung und Korruption sind Themen, die spätestens seit der Schuldenkrise und den nationalen und internationalen Finanzskandalen der letzten Jahre eindeutig an Bedeutung gewinnen. Dazu kommt seine Wirkung in der Wissenschaft: mit fast 1000 Zitaten liegt Schneider klar vor der Konkurrenz.
>>> Mehr: Interview mit Friedrich Schneider