Online und legal: Film- und Musik-Streaming in Österreich

Nicht nur Netflix bietet viele Filme für wenig Geld pro Monat. Ein Überblick über andere Flatrate-Angebote.

Nach langem Warten kommt Netflix also nach Österreich und lockt mit einem Filmangebot, das man sich jederzeit online ansehen kann, und einer vertretbaren Monatsgebühr. Doch während das Unternehmen in den USA als Pionier den Markt aufrollen konnte, haben in Österreich bereits einige andere Anbieter versucht, sich zu etablieren. Die meisten Video-on-Demand-Dienste bieten aber im Gegensatz zu Netflix kein monatliches Abosystem. So zahlt man etwa bei Apples iTunes, Microsofts Xbox Video oder dem heimischen Anbieter Flimmit pro Film Leihgebühren.

Einige wenige hierzulande verfügbare Dienste bieten aber genau das, womit Netflix jetzt nach Kunden haschen will. Das von ProSiebenSat. 1 Media betriebene Maxdome wirbt mit „50.000 Filmen und Serienepisoden“ für eine Monatsgebühr von knapp acht Euro. Gestreamt wird über den Browser auf dem heimischen PC oder über für Smart-TVs, Spielkonsolen, Smartphones und Tablets angebotene Apps. Ähnlich funktioniert auch die 3-Videothek des Mobilfunkanbieters „3“. Diese ist aber ausschließlich über das Mobilfunknetz des Anbieters verfügbar, kostet (zusätzlich zu einem Datentarif) noch fünf Euro im Monat und bietet „über 2000 Videos“.

Einen ganz anderen Ansatz als die „Glotz dich satt“-Methode der beiden erwähnten Dienste verfolgt Mubi. Das Portal arbeitet eher wie ein Programmkino: Jeden Tag wird ein neuer Film von den Betreibern vorgestellt und ist dann für einen Monat aufrufbar. Dementsprechend hat man pro Jahr 365 unterschiedliche Filme, die man sich ansehen kann – bei einem Preis von knapp fünf Euro pro Monat.

Vorbild Musik. Während also im Bereich Video-on-Demand-Flatrates noch viel Platz auf dem Markt ist, gibt es für Musik mehr Angebote. Das bekannteste davon ist wohl das aus Schweden stammende Spotify, das weltweit auf mehr als 40 Millionen aktive Benutzer blickt. Millionen Songs stehen zur Verfügung und können entweder über einen Web Player im Browser oder über diverse Apps für Smartphones und Tablets angehört werden. Die Basisversion ist kostenlos, will man aber seine Musik auch ohne Internetverbindung hören und keine Werbeeinblendungen haben, muss man zehn Euro im Monat zahlen.

Ähnlich funktioniert das aus Frankreich stammende Deezer, das 30 Millionen Titel im Angebot hat. Zum Teil finanziert sich der Dienst mit Werbung, zu einem anderen Teil aus den mehr als fünf Millionen zahlenden Abonnenten. Dagegen ist das aus Deutschland kommende Simfy etwas kleiner, bietet aber ähnliche Features. Gleiches gilt für Microsofts Xbox Music und den Dienst Juke, hinter dem die Media-Saturn-Holding steht.
All diese Musikdienste sind in Österreich verfügbar und rittern um Marktanteile. Der Konkurrenzkampf hat zu einem Ausbau der Gratisangebote geführt. Das ist bei den Videodiensten noch nicht der Fall. Vielleicht wird der Start von Netflix aber ein Auslöser dafür. Der Konkurrenzkampf auf dem Filmmarkt wird jedenfalls stärker.

Musik und filme zum Fixpreis

Maxdome wird von ProSiebenSat. 1 betrieben und verlangt für „50.000 Filme und Serienepisoden“ acht Euro im Monat. Ähnliches bietet der Mobilfunker „3“. Bei Apples iTunes, Microsofts Xbox Video sowie Slimmit bezahlt man pro Film. Im Musikbereich gibt es deutlich mehr Flatrate-Angebote. Die bekanntesten sind Spotify aus Schweden mit bereits 40 Millionen Nutzern und Deezer aus Frankreich.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.09.2014)

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