Das Hilfsprogramm im Umfang von 125 Millionen Euro sei ausgesetzt worden, weil zu viele "fragwürdige" Anträge eingegangen seien.
Die Europäische Union hat ihre finanziellen Hilfen für Obst- und Gemüsebauern ausgesetzt, die unter den von Russland verhängten Sanktionen leiden. Das Hilfsprogramm im Umfang von 125 Millionen Euro sei ausgesetzt worden, weil zu viele "fragwürdige" Anträge eingegangen seien, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit.
In den kommenden Tagen solle ein neuer, genauerer Antragsmechanismus vorgestellt werden, hieß es weiter. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos erklärte, die Produzenten, denen ein großer Teil ihres Marktes weggebrochen sei, sollten weiter unterstützt werden.
Die EU hatte im August Maßnahmen beschlossen, um den europäischen Obst- und Gemüsebauern zu helfen, die von den russischen Sanktionen betroffen sind. Russland hatte als Reaktion auf Strafmaßnahmen der EU im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt die Einfuhr von Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse und Milchprodukten aus EU-Staaten sowie aus den USA, Kanada, Australien und Norwegen verboten.
Aus EU-Kreisen verlautete, dass vor allem aus Polen zweifelhafte Anträge eingegangen seien, um von den Finanzhilfen aus Brüssel zu profitieren. Die Kommission hege "ernsthafte Zweifel, ob die von Polen übermittelten Zahlen realistisch sind". So sei die beantragte Entschädigungs-Summe für Salatgurken und Essiggurken fast fünf Mal so hoch wie die Summe der jährlichen EU-Exporte nach Russland. Bei Broccoli und Blumenkohl sei die beantragte Summe drei Mal so hoch.
(APA/AFP)