US-Politiker für Hinrichtungen durch Stickstoff

(c) EPA (Paul Buck)
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Diese Variante sei günstiger, unkomplizierter und human. Bereits nächstes Jahr könnte Stickstoff die Todesspritze ablösen.

Oklahoma. Nach einigen schweren Pannen bei Hinrichtungen durch die Giftspritze in den vergangenen Monaten wird in den USA die Kritik an dieser Methode immer lauter. Der Republikaner und Abgeordnete aus Oklahoma, Mike Christian, will Todeskandidaten künftig durch die Zufuhr von reinem Stickstoff töten lassen. Gegenüber dem „Spiegel“ rechtfertigt er seinen Vorschlag: „Es ist die menschlichste Art zu sterben: Du sitzt einfach da, und kurz darauf bist du tot.“ Außerdem sei Stickstoff günstig und man benötige keine Experten, die eine geeignete Vene finden müssen, so der US-Politiker. Noch diese Woche will er sein Ansuchen vorbringen. Bis Dezember will er einen Gesetzesentwurf vorlegen, bereits nächstes Jahr könnte Stickstoff die Todesspritze ablösen.

Beim Tod durch Stickstoff würde der Verurteilte unter ein Zelt gesetzt oder es werde ihm eine Tüte über den Kopf gestülpt. Durch die Zufuhr von Stickstoff verliert der Betroffene sehr schnell das Bewusstsein und stirbt wenig später. Doch die Methode ist umstritten es ist nicht bewiesen, dass sie schmerzlos ist. (sule)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.09.2014)

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